1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Gardelegen
  6. >
  7. "Die Kinder strahlen, wenn wir kommen"

Jubiläum der Awo-Familienhilfe / Ines Schönfeld: "Die Kinder strahlen, wenn wir kommen"

11.06.2011, 04:27

Gardelegen (gb). Es war höchste Zeit für die kleine Feier. Denn eigentlich hatte die Sozialpädagogische Familienhilfe der Arbeiterwohlfahrt (Awo) ihr 15. Jahr bereits im vergangenen Sommer beendet. Da allerdings wurde das Gebäude gerade grundhaft saniert. Ein Foto, das Teamleiterin Ines Schönfeld per Beamer an die Wand warf, zeigte das Domizil noch einmal mitten im Umbau. "Ich glaube, da hätten wir wohl alle keine Lust gehabt zu feiern", vermutete sie. So war das Jubiläum einfach ein Jahr verschoben worden. "Wir begehen heute also einfach 15 plus eins", erklärte sie.

Dass das Team - derzeit gehören auch noch Cornelia Schulze, Steffen Friedrich und Christine Marker zu den Gardeleger Familienhelfern - in den vergangenen eineinhalb Jahrzehnten vieles erreichen konnte, erzählten schließlich all die weiteren Bilder, die Ines Schönfeld in einer kleinen Powerpointpräsentation zeigte. Denn zahllosen Familien oder Alleinstehenden konnten die Sozialpädagogen in den vergangenen Jahren schon helfen, ihre Alltagssituation besser zu bewältigen. Vom Familienhaushaltsplan bis hin zur Hausaufgabenbetreuung der Kinder reichen die Aufgaben der Awo-Mitarbeiter. Und ihre Angebote, die sich individuell am Bedarf jeder Familie, jedes Hilfsbedürftigen orientieren, sind da, wo die Menschen sind. Denn die drei Frauen und ihr Kollege besuchen die Eltern in ihrer häuslichen Umgebung. "Und auch wenn die Erwachsenen manchmal den Blick senken, wenn wir kommen, dann strahlen dafür oft die Kinder umso mehr", berichtete Ines Schönfeld. "Und das ist doch der schönste Lohn für unsere Arbeit."

Rund zwei Jahre lang dauere eine Betreuung im Regelfall, so Schönfeld. Die längste Zeit, in der eine Familie unter der Obhut der Awo-Familienhelfer stand, sei allerdings sechs Jahre und neun Monate gewesen. "Und es hat sich auch da gelohnt", versicherte die Teamleiterin.

Neben der Hilfe zur Selbsthilfe im Alltag sorgen die Berater der Awo aber auch noch für viele ganz besondere Erlebnisse im Leben der Betreuten. So organisierten sie für die Familien zum Beispiel auch mal einen Besuch im Zoo, Ausflüge und gemütliche Grillnachmittage und sogar mehrtägige Ferienreisen für jene Kinder, "denen dies sonst kaum möglich wäre". Wie glücklich gerade die Kinder über solche Angebote sind, zeigten gestern denn auch zahllose Fotos von lachenden Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen.

Dass der Bedarf an sozialpädagogischer Beratung weiterhin besteht, ja sogar noch wächst, zeigte schließlich eine Statistik, die Schönfeld erstellt hat. So sind sowohl die Anzahl der Familien (derzeit 26) als auch die Zahl der Kinder (aktuell 46) jährlich und kontinuierlich gestiegen.

All das, so versicherte Schönfeld, funktioniere indes nur mit den vielen Partnern an ihrer Seite. Nicht umsonst hatten die Familienhelfer gestern auch Vertreter des Jugendamtes und "ihre" Familienhebamme eingeladen, um sich für die Zusammenarbeit zu bedanken.

Glückwünsche gab es dagegen von Awo-Geschäftsführerin Britta Fischer. Sie gratulierte dem Team gestern nicht nur zum Jubiläum, sondern bedankte sich auch für seine Arbeit und sagte: "Ich freue mich immer, mit wieviel Motivation sie an ihre Arbeit gehen."