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Katharina John aus Mieste will Erzieherin werden Basteln ist die schönste Aufgabe beim Praktikum

Von Sebastian Siebert 08.03.2012, 05:25

Basteln sei die schönste Aufgabe, sagt Katharina John aus Mieste. Die 17-Jährige absolviert gerade ein Praktikum in der Solpker Kindertagesstätte. Sie wolle sich zur Erzieherin ausbilden lassen, erklärte die Veganerin.

Solpke l "Basteln ist das Schönste, das könnte ich den ganzen Tag machen", sagt Katharina John über ihre Aufgaben beim Praktikum, welches sie gerade in der Solpker Kindertagesstätte und im Hort absolviert.

Mit ruhiger Hand zieht sie mit der Fensterfarbe die Linien auf den Folien, die Jungen und Mädchen um sie herum versuchen, es ihr gleichzutun. Die 17-jährige Miesterin will Erziehern werden. "Deswegen mache ich gerade eine Ausbildung zur Sozialassistentin in Stendal", erklärt sie. Das sei notwendig, um den Erzieher-Beruf überhaupt lernen zu können. "Es ist quasi die Vorstufe", erzählt sie weiter. Während ihrer Lehrzeit müsse sie mehrere Praktika absolvieren, dieses sei das vierte von insgesamt fünf. "Ich wollte schon immer Erzieherin werden", sagt sie. Auch die Schulpraktika habe sie deswegen in der Kinderkrippe in Mieste oder im Miester Kindergarten absolviert. "Ich war auch einmal bei der Lebenshilfe, aber die Arbeit mit Kindern gefällt mir besser", erklärt Katharina.

In ihrer Freizeit führt sie zusammen mit ihrem Freund gern die Hunde des Gardeleger Tierheims spazieren. Angst vor den Hunden habe sie nicht, berichtete sie. Denn sie ist sich sicher: "Die Hunde merken ganz genau, wenn man ihnen was Gutes tun will." Sie sei sehr tierlieb, erklärte sie ihr freiwilliges Engagement. Katharina erzählt, dass sie auch nicht die Einzige sei, die das tue. "Ich war selbst überrascht, wie viele Leute dort sind und mit den Hunden spazierengehen. Auch viele junge Menschen", erzählte sie.

Ihre Tier- und Naturliebe geht so weit, dass sie vor zwei Jahren zur Vegetarierin wurde und seit einem Jahr sogar vegan lebt, also keinerlei tierische Produkte nutzt. Sie trägt kein Leder, isst keine Eier, trinkt keine Milch. "Das hat nicht nur damit zu tun, dass ich keine Tiere essen will und nicht will, dass Tiere wegen mir sterben", macht sie deutlich. Das Mädchen mit den eisblauen Augen erzählt von der CO2-Bilanz, welche durch Rinderherden negativ beeinflusst werde, von zu langen Transportwegen und den Schäden an der Umwelt durch industrielle Haltung der Tiere. "Ich mag dieses ganze System nicht, deswegen will ich es nicht unterstützen", begründet die 17-Jährige.

Schwer falle ihr das nicht, zumal ihr Freund ebenso Veganer ist wie sie. "Wir kaufen viele Produkte über das Internet", erzählt sie. Im Supermarkt gebe es zwar viele vegetarische Produkte, vegane seien jedoch noch nicht weit verbreitet. "Salami kaufen wir beispielsweise online, die schmeckt super", erzählt Katharina weiter.

Diese sei natürlich nicht aus Fleisch, aber auch nicht aus Tofu, betont sie. "Sie wird aus Weizeneiweiß gefertigt, und sie schmeckt wie echt", betonte sie. Das wisse sie genau, schließlich habe sie einst Fleisch gegessen. Und sie fügt an: "Nur, weil ich Veganerin bin, muss ich ja nicht auf Geschmack verzichten."