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Als das Haus plötzlich keinen Giebel mehr hatte

08.09.2012, 11:38

Dolchau (mbc/cn) l "Ich bin noch immer fix und fertig, wenn ich daran denke", sagt Ingrid Plank und der Schreck über das Erlebte ist ihr nach wie vor anzusehen. Am Donnerstagmittag - sie hatte sich gerade zum Ruhen auf ihr Sofa gelegt - krachte es nämlich, und das sogenannte Altenteil ihres Wohnhauses stand plötzlich ohne Giebel da.

Noch gefährdeter als Ingrid Plank selbst war zu diesem Zeitpunkt allerdings der 83-jährige Erwin Wisjahn. Er hielt nämlich nur rund drei Meter von der einstürzenden Mauer entfernt seinen Mittagsschlaf. "Ich war gerade eingenickt. Da ist es passiert", erzählt der ältere Herr, der noch kurz zuvor mit Ingrid Plank zu Mittag gegessen hatte.

Doch wie konnte es überhaupt zu dem Giebeleinsturz kommen? Diese Frage muss nun ein Gutachter klären. Denn das betreffende Haus gehört zwar der Familie Plank, doch grenzte bis vor kurzem ein weiteres Haus daran an. Und bei diesem wiederum handelte es sich um ein Objekt, das der Stadt Kalbe gehörte. Sie ist nämlich Rechtsnachfolgerin der Gemeinde Vienau, zu der auch der Ortsteil Dolchau zählte. Das Nachbarhaus und ihr eigenes Heim hätten ein- und dasselbe Dach getragen, erzählt Ingrid Plank. Bis 2011 habe nebenan auch noch jemand gelebt. Dann jedoch sei eines Nachts ein Fahrzeug in die Mauer gekracht. Der Verursacher sei nie gefunden worden. Die Stadt habe das baufällige Nachbarhaus daraufhin jedoch räumen und kürzlich nun auch abtragen lassen. Unmittelbar vor dem Giebeleinsturz, so erinnert sich auch Erwin Wisjahn, habe noch jemand an dessen Fundament gearbeitet. Und dann gab es plötzlich den Knall.

Ingrid Plank und ihre Familie haben nun erst einmal Hab und Gut, das im Altenteil lagerte, gesichert. Denn betreten dürfen sie es vorläufig nicht.