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13. Fläminger Rassetaubenschau mit weniger Ausstellern, aber hoher Qualität "Züchter brauchen viel Zeit und Geduld"

Von Mike Fleske 14.01.2014, 02:24

Bei der 13. offenen Vereinsschau des Fläminger Rassetauben-Clubs waren auch in diesem Jahr seltene und ungewöhnliche Tauben zu sehen. Hinter den Erwartungen zurück blieb in diesem Jahr das Interesse der Züchter.

Fienerode l Es waren in diesem Jahr nicht ganz so viele ausgestellten Tiere, dennoch gab es wieder eine ganze Bandbreite an Rassen und Farbenschlägen bei der Traditionsschau in den Räumen des Futtermittelhandels Schulz. Tiere mit so klangvollen Namen wie Orientalische Roller, Temeschburger Schecken oder Altholländische Kapuziner konnten bestaunt werden.

"Die Qualität der gezeigten Tiere ist auch in diesem Jahr gut", machte Ausstellungsleiter Ronald Roefe während der Vereinsschau deutlich. "Es fehlen aber die vereinseigenen Aussteller", bedauerte er. Gründe seien private Termine, ein Vereinsmitglied stelle derzeit gar in Frankreich aus. Auch einen Sterbefall hatte der Verein zu beklagen. "Unser Gründungsmitglied Helmut Tabbert ist im vergangenen Jahr verstorben", so Roefe. Tabbert sei vielen bekannt als langjähriges Vorstandsmitglied und erfolgreicher Züchter.

Insgesamt waren in diesem Jahr 19 Züchter vor Ort und präsentierten 178 Tiere. Von den ausgestellten Tauben erreichten neun die höchste Wertung "v" (vorzüglich) und 14 die zweitbeste Wertung "hv" (hervorragend). Jüngste im Bunde war auch in diesem Jahr Ann-Sophie Ranft, die mit ihren Modeneser Magnani-Tauben zur besten Jugendausstellerin gekürt wurde.

Die Sechsjährige wurde wie auch ihr älterer Bruder Jan-Henrik von ihren Eltern An-dreas und Mandy Ranft für die Taubenzucht begeistert. Als Sieger der Schau durfte sich Manfred Dittrich feiern lassen. Mit seinen Pommerschen Kröpfern hatte er die Nase vorn. "Ich beschäftige mich seit 1967 mit der Zucht dieser Taubenrasse", erzählt Dittrich. Die Tiere zeichnen sich durch ihre besonderen Fußfedern aus, seien aber schwer zu züchten.

"Das ist nicht für jeden zu empfehlen, weil die Tauben eine besondere Zuwendung brauchen", erläuterte der langjährige Züchter. Positiv bewertet Ausstellungsleiter Roefe das Besucherinteresse. "Wir hatten sehr viele jüngere Zuschauer", konnte er beobachten. Denn wie in vielen Vereinen fehlt auch den Flämingern der Nachwuchs, bei dem die Familie Ranft eine rühmliche Ausnahme bildet. Doch solche generationenübergreifende Vereinsbindung ist mittlerweile selten geworden, hat auch Züchter Dittrich beobachtet. "Wenn die jungen Leute in den Beruf wechseln, geben sie ihr Hobby oft auf", bedauerte er. Man müsse viel Zeit aufwenden, um die Tauben optimal zu versorgen. "Aber wenn sich die Ergebnisse sehen lassen können, ist es mir das wert", meint Dittrich und fügte hinzu: "Ich könnte mir ein Leben ohne Tauben nicht vorstellen."