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Winfried Wollenhaupt bei der Blutspende in der Genthiner Kita "Max und Moritz" - Ein Erlebnisbericht Nach getaner Arbeit gleich die nächste gute Tat

Von Natalie Häuser 18.01.2014, 02:16

Wo sonst Kinder toben, sieht es aus wie in einem Krankenhaus. Die Liegen für die Blutspender stehen bereit. Vier Stationen durchlaufen die Freiwilligen, bis sie erfahren, ob ihrem Vorhaben gesundheitlich auch nichts im Wege steht.

Genthin l Es riecht nach Desinfektion und ist verdächtig ruhig in der Kita "Max und Moritz". Der erste Blutspendetermin in diesem Jahr durch das Institut für Transfusionsmedizin in Suhl bot für Winfried Wollenhaupt aus Genthin die Gelegenheit, sich auf den Weg in die Parkstraße zu machen.

"Das ist mein erstes Mal", sagt er bei der Anmeldung, für alle Blutspender die erste Station im Kreislauf bis zur eigentlichen Blutabnahme. Ganz stimmt das nicht, denn er habe zu DDR-Zeiten immer mal gespendet.

Am Dienstag kam er direkt nach dem Feierabend vom sozialen Möbellager der Diakonie in Altenplathow, um sich anzapfen zu lassen. Seine Motivation für die Blutspende: "Zeit und Muße", sagt der 58-Jährige und lächelt.

Die erste Station prüft zunächst die Identität. Personalausweis und Blutspendepass werden vorgelegt. Ist hier alles in Ordnung geht es weiter in den Ruheraum, wo sonst die Kinder toben und basteln. Ein Fragebogen zur Krankengeschichte muss ausgefüllt werden. Anschließend bekommt Wollenhaupt einen Pikser ins Ohrläppchen.

"Damit prüfen wir den Hämoglobinwert bei den Spendern. Ist er zu niedrig, darf heute nicht gespendet werden", erklärt Anita Heinze vom Institut für Transfusionsmedizin in Suhl. Bei Frauen muss dieser mindestens bei 7,8, bei Männern bei 8,4 liegen. Dann stellt sie fest, dass der 58-Jährige seit mehr als fünf Stunden nichts mehr gegessen hat und schickt ihn nebenan an das kleine Büfett.

"Wenigstens ein halbes Brötchen und einen Schluck trinken", empfiehlt Heinze. Dann geht es weiter. Die dritte Station ist die körperliche und gesundheitliche Eignungsprüfung durch einen Arzt. In diesem Fall ist es eine Ärztin.

Drei weitere Blutspender warten noch vor dem 58-Jährigen darauf, dass Blutdruck und Puls gemessen und eventuelle Medikamenteneinnahmen abgeklärt werden. Dann ist alles ok und Wollenhaupt kommt der Kanüle näher. Drei Röhrchen für Blutuntersuchungen im Labor werden abgefüllt, zum Beispiel, um das Blut auf Krankheiten zu untersuchen. Danach werden 500 Milliliter als eigentliche Spende abgenommen. Angst vor der Nadel? "Ach was", sagt der 58-Jährige und lässt sich in die Vene piksen. Fünf bis acht Minuten dauert die Spende. Danach bleiben die Blutspender noch eine halbe Stunde im Ruheraum, um auszuschließen, dass es größere Kreislaufprobleme gibt.

Die Erzieherinnen Sibylle Iwert, Sonja Gülzow, Petra Meyer und Gabriele Ernst wechseln sich in zwei Schichten ab, um den Verpflegungsposten durchgängig mit Wasser, Säften, Joghurt und geschmierten Brötchenhälften neu zu befüllen.

"Zwischen 30 und 60 Spendern haben wir etwa pro Termin", sagt Sibylle Iwert. Den Blutspendeausweis bekommt man nach der ersten Spende mit der Post nach Hause.