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Mitglieder sollen Ideen sammeln / Vorschläge aus der Bevölkerung gewünscht Autorenbeirat gestaltet Literaturtage mit

Von Mike Fleske 30.01.2014, 02:29

Die Vorbereitungen für die 23. Landesliteraturtage in Genthin laufen auf Hochtouren. Der in dieser Woche gegründete Autorenbeirat soll die literarischen Stärken des Jerichower Landes herausarbeiten und Ideen für Veranstaltungen mit weiteren Autoren sammeln.

Genthin l 70 Autorenlesungen, 28 teilnehmende Bibliotheken des Jerichower Landes, Aktionstage und Wettbewerbe. Die reinen Fakten bestechen bereits durch ihren Umfang. Doch die Landesliteraturtage, die zwischen dem 27. September und 1. Oktober in Genthin stattfinden, sollen zu einem besonderen Ereignis im Jerichower Land werden und ein Werbeträger für den Landkreis werden. Deshalb hat sich in dieser Woche ein Autorenbeirat gegründet, der den gesteckten Rahmen mit Leben füllen soll. "Wir brauchen Ihre Ideen und Ihre Vorschläge, denn Sie sind in der Region verwurzelt und wissen vor Ort am Besten was läuft", machte Gabriele Herrmann von der Stadt- und Kreisbibliothek Genthin deutlich. In der Stadtbibliothek laufen die Fäden für die Planungen zusammen.

Der Autorenbeirat soll stark in die Vorbereitung und Durchführung der Landesliteraturtage einbezogen werden. Zu dem Gremium gehören die Schriftsteller Monika und Manfred Helmecke (Genthin), Dorothea Iser (Niegripp), Helmut Bürger (Möckern), Wilfried Zacke und Ludwig Schumann (Burg). Sie sollen in den kommenden Wochen und Monaten das Motto "Literarische Reise durch das Jerichower Land - Literaturerlebnisse in Vergangenheit und Gegenwart" mit ihren Vorschlägen ausgestalten.

Nicht nur die für das Jerichower Land typischen Kirchen, Schlösser oder die alte Industrie gehören laut den Autoren in den Themenkanon. Während des ersten Treffens wurden bereits einige konkrete Ideen gesammelt. "Wir möchten zwei Lesungen mit Autoren aus dem Burger Gefängnis anbieten", schlug Ludwig Schumann vor. Auch ein neues Buch solle im Rahmen der Literaturtage vorgestellt werden. Der Literaturkreis von schreibenden Gefangenen sei ein Alleinstellungsmerkmal, erläuterte Schumann, der den Zirkel betreut. Wilfried Zacke erinnerte daran, dass auch die Bibliotheken des Jerichower Fachkrankenhauses und des Klosters einbezogen werden sollten.

"Die Bibliothek des Klosters wird nicht als solche genutzt, sollte aber ins Bewusstsein gerufen werden", meinte Zacke. Auch Themen aus Natur und Umwelt möchten die Autoren auf die Agenda heben. "Möglich wären auch die Orte, die von Hochwasser besonders betroffen waren, zu reflektieren", schlug Helmut Bürger vor, der derzeit an einem neuen Buch arbeitet. Für Dorothea Iser war die Einbeziehung gerade auch von Kindern und Jugendlichen ein wichtiges Anliegen. "Das sind unsere zukünftigen Leser."

Hier setzen die Organisatoren auf den Familientag am 28. September, der den Kinderliteraturtag in verschiedenen Stationen im Jerichower Land unterstützen soll. Zudem sind an verschiedenen Schulen Lesungen geplant. "Wir möchten neben den großen literarischen Namen wie Edlef Köppen, Johannes Gillhoff, Theodor Fontane oder Brigitte Reimann auch andere Schriftsteller vorstellen", machte Gabriele Herrmann deutlich.

Hier Namen zu nennen, liegt in den kommenden Wochen ebenfalls in der Hand des neuen Gremiums. "Auch Autoren, die heute nicht professionell schreiben, aber deren Texte eine literarische Qualität besitzen, sollen ihren Platz finden." Diese Vorschläge will der Beirat bis Mitte Februar sammeln. Dabei sind die Mitglieder auch offen für Vorschläge aus der Bevölkerung. Die Autoren sind aufgerufen, sich bis Ende Februar für die Teilnahme an den Literaturtagen zu bewerben. Der Autorenbeirat wird sich in den kommenden Monaten regelmäßig treffen und maßgeblichen Anteil an der Ausgestaltung der Literaturtage haben. Für Bürgermeister Thomas Barz, der als Vertreter der Stadt an der Sitzung teilnahm, steht fest, dass die Veranstaltungstage gelingen müssen. "Wir wollen nicht nur Lust auf Literatur machen, sondern auch nachhaltig wirken."

Kein abwegiger Gedanke, im altmärkischen Osterburg entstanden vor rund 15 Jahren eigene Literaturtage, die seitdem jährlich Leser und Schriftsteller in Scharen anziehen und mit prominent besetzten Lesungen punkten.