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Marcus Timpe ist erneut zum Ortswehrleiter in Scharteucke gewählt worden, neuer Stellvertreter wird Oliver Gronwald Haberlandt verabschiedet sich nach 19 Jahren aus der Wehrleitung

Von Sigrun Tausche 18.02.2014, 02:24

Scharteucke l Marcus Timpe ist bereit, weitere sechs Jahre als Ortswehrleiter in Scharteucke tätig zu sein. Die Kameraden der Einsatzgruppe haben ihm während der Jahreshauptversammlung einhellig ihre Stimme gegeben.

Ebenfalls einstimmig ist der 28-jährige Oliver Gronwald zum neuen stellvertretenden Ortswehrleiter gewählt worden. Der bisherige Amtsinhaber Matthias Haberlandt (52) hat sich nicht wieder zur Wahl gestellt. Er war seit Februar 2008 stellvertretender Wehrleiter und zuvor 13 Jahre Wehrleiter in Scharteucke.

Die Wahl der Ortswehrleitung muss nun noch vom Stadtrat der Einheitsgemeinde Stadt Jerichow bestätigt werden, dann erfolgt die Berufung durch den Bürgermeister.

Außerdem steht vor Oliver Gronwald, der bereits Gruppenführer ist, jetzt die Aufgabe, die Qualifikation "Leiter einer Feuerwehr" zu erwerben. Innerhalb von zwei Jahren muss das erfolgen, erläuterte Ordnungsamtsleiterin Sabine Pansch.

Sie hatte zuvor die Tatsache gewürdigt, dass alle 13 aktiven Kameraden anwesend waren und ihre Anerkennung zum Ausdruck gebracht, wie aktiv die Feuerwehr des kleinen Redekiner Ortsteils ist.

Ortswehrleiter Marcus Timpe hatte in seinem Bericht über die Arbeit im Jahr 2013 aus dem Einsatzbuch vorgelesen, worin sowohl die elf Alarmierungen als auch Dienste, Übungen und weitere Aktivitäten aufgeführt sind. Schon am 1. Januar 2013 hatte es den ersten Waldbrand gegeben und am 25. Januar einen Lkw-Brand auf der Bundesstraße 107, bei dem etliche Kameraden bei bitterer Kälte mehrere Stunden im Einsatz waren und später noch zu Nachlöscharbeiten.

Im Juni ist auch die Scharteucker Wehr zu mehreren Hochwassereinsätzen nach Jerichow und Wust gerufen worden. Für diese längeren und körperlich schweren Einsätze dankte Marcus Timpe den Kameraden ganz besonders.

Zu den weiteren Aktivitäten zählten die Absicherung des Osterfeuers, die Absicherung des Husarenfests Seedorf, die Teilnahme an der 130-Jahrfeier der Feuerwehr Altenplathow und das Volleyballturnier in Altenplathow, bei dem die Scharteucker diesmal "nur" den 2. Platz erreichten.

Die gute Zusammenarbeit mit der Freiwilligen Feuerwehr Nielebock besteht weiterhin, im Jahr 2014 sollen auch wieder mehr gemeinsame Ausbildungsstunden absolviert werden, kündigte Marcus Timpe an.

Im vergangenen Jahr kamen insgesamt 533,4 Einsatz-Mannstunden zusammen und 290 Stunden Aus- und Weiterbildung. Bei Einsätzen seien die Kameraden immer da, hier sei Verlass auf sie, jedoch die Beteiligung an der Ausbildung sei überhaupt nicht zufriedenstellend. Mit durchschnittlich 22,3 Stunden sei die Mindestanforderung von 40 Stunden weit verfehlt worden, kritisierte der Ortswehrleiter.

Er bedauerte auch, dass die Mitglieder der Alters- und Ehrenabteilung kaum mehr Interesse haben, sich an Zusammenkünften der Feuerwehr zu beteiligen.

Die Freiwillige Feuerwehr Scharteucke feiert 2014 - wie etliche andere Wehren auch - ihr 80-jähriges Bestehen. Gründungsdatum ist der 2. Juni, gefeiert werden soll am Sonnabend, 7. Juni, und dann sollen auch Ehrungen und Beförderungen erfolgen, auf die deshalb in der Jahreshauptversammlung verzichtet wurde.

Was sie sich zum "Geburtstag" wünschen, wissen die Scharteucker Kameraden ganz genau: "Wir bräuchten ein Fahrzeug jüngeren Baujahrs", sagte Marcus Timpe und erinnerte unter anderem daran, dass voriges Jahr während der Fahrt ohne ersichtlichen Grund zwei Reifen knallten. Man könne froh sein, dass nichts weiter passiert ist, aber das könne sich jederzeit wiederholen, räumte auch Sabine Pansch ein. Eigentlich müsste das Fahrzeug wenigstens neue Reifen bekommen, aber die seien teuer, und eine solche Investition lohne nicht mehr, da das Fahrzeug ohnehin bald ausgemustert werden soll.

Ob das aber schon in diesem Jahr gelingen kann, sei noch offen. "Wir haben in der Einheitsgemeinde noch drei W50 in den Feuerwehren, die ausgetauscht werden müssen", nannte Sabine Pansch das Problem, vor dem die Stadt mit ihrem eng gestrickten Haushalt steht. Sie versicherte aber: "Ihr seid mit auf dem Plan!"

Dankeschön sagte Sabine Pansch den Scharteuckern auch noch einmal für ihren Hochwassereinsatz. "Ohne die Feuerwehren hätten wir diese Katastrophe nicht so gut bewältigt!"