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Burger Mattis Striggow gewinnt den Vorlesewettbewerb im Kreisausscheid des Jerichower Landes Als Letzter dran und am Ende der Beste

Von Natalie Häuser 27.02.2014, 02:15

In zwei Runden mussten sich die Schüler beim 55. Kreisausscheid des Vorlesewettbewerbs behaupten. Am Ende hatte Mattis Striggow aus Burg die besten Nerven und tritt im Landesausscheid für den Kreis an.

Genthin l "Lasst euch nicht anmerken, dass etwas falsch war, wenn ihr vorlest. Das Publikum sieht ja nicht, was im Text steht", gab Bibliothekarin Cornelia Draeger den Sechstklässlern als Tipp. Neun Schüler des Jerichower Landes nahmen am 55. Kreisausscheid des Vorlesewettbewerbs in der Stadt- und Kreisbibliothek in Genthin teil.

Küssekeks und Spaßspaghetti

Die Reihenfolge der Buchvorstellungen wurde vor Ort ausgelost. Als erster war Carl Brenner an der Reihe, der sich einen Comic-Roman ausgesucht hatte, weil er "witzig und spannend ist und tolle Zeichnungen enthält", so der Sekundarschüler aus Parey. Abgelöst wurde sein lässiger Vortrag von einer selbstbewussten Vorstellung Lea-Marie Viehstädts, die auf ihr ausgewähltes Werk "No Jungs! Küssekeks und Spaßspaghetti" neugierig machte.

Genthinerin Viola Neumann vom Bismarck-Gymnasium hatte sich mit Notizen auf Karteikarten für ihren Vortrag vorbereitet. "Wie man die Ratschläge seiner Eltern ignoriert" lautete der Titel, den sie sich zum Vorlesen ausgesucht hatte. Zusätzlich hatte sie eine Box zum Buchprojekt dabei, in der Szenen nachgestellt waren und eine kleine Inhaltsangabe zu finden war. Auch die anderen Teilnehmer hatten sich für witzige Buchtitel entschieden wie "Lieber George Clooney, bitte heirate meine Mutter", aus dem Theresa Much aus der Europaschule Gommern vorlas. Zwei Klassiker versteckten sich dann aber doch unter den Werken. "Immer dieser Michel" von Astrid Lindgren und "Hanni und Nanni 3" von Enid Blyton waren die Buchtitel, für die sich Sarah Weidemann aus Burg und Angelina Hennig aus Genthin entschieden hatten.

Zum Gruseln war der Kinderroman "Im Schattenwald", den Lexa Rinke aus Möckern vorstellte. An der spannendensten Stelle brach sie gezielt das Vorlesen ab, denn "der Rest wird noch nicht verraten", flüsterte die Sekundarschülerin dem Publikum zu.

Bis zum Ende der ersten Runde musste der spätere Gewinner Mattis Striggow vom Roland-Gymnasium in Burg ausharren, um aus seinem selbstgewählten Buch vorlesen zu dürfen. Das Jugendbuch "Simpel" der französischen Autorin Marie-Aude Murail stellte er in seiner Präsentation so vor: "Es geht um einen 22-jährigen Mann, der geistig erst drei Jahre alt ist". Dann begann der Sechtsklässler den Anfang der Geschichte vorzulesen.

Die Kinder des Universums

Nach einer kurzen Pause waren die Teilnehmer gespannt, aus welchem unbekannten Werk sie nun vorlesen müssen. Bibliothekarin Draeger hatte sich für Ken Folletts "Die Kinder des Universums" entschieden. Ein etwas zu anspruchsvolles Buch, wie einige der Lehrer in der Jury fanden. "Ich habe einen schwierigeren Titel ausgesucht, damit man klar erkennen kann, wer mit fremden Texten am besten umgeht", erklärte Draeger. Besonders einige englischsprachige Begriffe machten den Sechstklässlern zu schaffen. "Einige Wörter waren nicht so alltäglich" meinte Viola Neumann. "In der ersten Runde fühlte ich mich sicherer, weil ich mich vorbereiten konnte", gibt Angelina Hennig zu.

Nach kurzer Beratung der Lehrerjury im Ausstellungsraum der Bibliothek, wurde als Sieger Mattis Striggow gekürt. Die Teilnehmer bekamen mit "Norden ist, wo oben ist" gleich neuen Lesestoff an die Hand. Für aufkommende Enttäuschung bei den anderen acht Vorlesern war keine Zeit. Bus und Bahn warteten bereits.