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Elli Rostkovius aus Fienerode feiert in großer Runde ihren 90. Geburtstag Respekt vor einer großen Lebensleistung

11.03.2014, 01:26

Fienerode (spö) l Eine große Schar von Gratulanten hatte sich am Freitagnachmittag in der Gaststätte Schulz in Fienerode versammelt, um Elli Rostkovius zu ihrem 90. Geburtstag die herzlichsten Glückwünsche auszusprechen. Ein DJ verlieh der Geburtstagsfeier musikalischen Schwung.

Die betagte Seniorin hielt sich wacker und meisterte den Gratulationsstress bravourös. Nie habe sie gedacht, so alt zu werden, sagte die Jubilarin in der Plauderei mit ihren Gästen.

Nach der Flucht aus dem jetzigen Polen kam Elli Rostkovius nach Fienerode und fand Aufnahme bei einer ortsansässigen Familie. Sie habe das große Glück gehabt, von dieser Familie wie eine eigene Tochter behandelt worden zu sein, erzählt die alte Dame aus längst vergangenen Tagen.

In Fienerode lernte Elli Rostkovius auch ihren späteren Mann Otto kennen, der seinerzeit aus der Gefangenschaft zurückkehrte. Das Paar sieht im August mit seiner eisernen Hochzeit einem weiteren, großen Jubiläum entgegen.

Gearbeitet hat Elli Rostkovius ein Leben lang in der Landwirtschaft, schon in ihrer polnischen Heimat.

In Fienerode hatte es ihr nun die Ferkelaufzucht angetan. Ihr Augen strahlen, wenn sie von dieser Arbeit erzählt. "Die Ferkel in meinem Stall waren rund um schön anzuschauen, darum haben mich alle beneidet", sagt die 90-Jährige stolz.

Gastwirt und Futtermittelhändler Hartmut Schulz, der Elli Rostkovius seit Ewigkeiten kennt und ebenfalls gratulierte, zollte dem betagten Geburtstagskind großen Respekt: "Über diese Frau könnte ich viele Geschichten erzählen. Sie hat hart gearbeitet, wie man es sich heute gar nicht mehr vorstellen kann. Ob mit der Heugabel Heu hochstecken oder Lasten tragen und transportieren. Wenn wir Jungen kaputt waren, hat Elli immer noch zugepackt. Sie war nicht klein zu kriegen."

Die schwere Arbeit hat Elli Rostkovius im Alter gezeichnet, gebeugt ist heute ihr Gang. Schwere Erkrankungen hat sie meistern müssen, die auf der großen Geburtstagsfeier allerdings, so gut es ging, verdrängt waren.

Mittlerweile erhalten sie und ihr Ehemann im Haushalt die Unterstützung ihres Sohnes Ottmar, die ihnen weiterhin das Wohnen in ihren eigenen vier Wänden ermöglicht.

Zu den Gratulanten gehörte auch Genthins Bürgermeister Thomas Barz.