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Traditionelles Gedenken am Mahnmal Genthin-Wald zum Frauentag "Auch heute müssen Frauen für ihre Rechte eintreten"

Von Mike Fleske 13.03.2014, 02:18

Genthin l Der Internationale Frauentag am 8. März war auch in diesem Jahr Anlass für die Partei Die Linke, Blumen an der Gedenkstätte des ehemaligen KZ-Außenlagers Genthin-Wald niederzulegen.

Neben Mitgliedern der Partei nahm auch Bürgermeister Thomas Barz an der Veranstaltung teil. "Wir wollen nicht nur den Frauen gedenken, die an dieser Stelle unter Krieg und Gewalt zu leiden hatten, sondern auch all den Frauen, die heute Gewalt erleiden", machte Harry Czeke, Kreisvorsitzender der Linken, in seinen Worten deutlich.

Czeke erinnerte daran, dass vor mehr als 100 Jahren couragierte Frauen für ihre Rechte eingetreten sind. Ein Engagement, das bis heute fortwirkt, aber noch keine endgültige Gleichberechtigung geschaffen hat.

"Frauen müssen auch weiterhin für ihre Rechte eintreten", forderte er auf. Eine Frauenquote sei deshalb nur eine Krücke für eine Übergangszeit. Frauen müsste heute viel stärker die Möglichkeit gegeben werden, Beruf und Familie unter einen Hut zu bringen. "Das sind sozusagen zwei Vollzeit-Jobs." Neben gleicher Bezahlung sei auch die Kinderbetreuung zu gewährleisten. Einige der Probleme könnten heute schon im Kleinen erledigt werden. "Wir wollen nicht nur nörgeln, sondern auch bestimmte Dinge ansprechen und lösen." Czeke sieht bereits löbliche Beispiele von Arbeitgebern, meint dennoch, dass es mehr davon geben könnte.

Die Erinnerung an das Leid, das im ehemaligen Außenlager geschehen sei, solle auch zukünftig aufrechterhalten werden. "Wir planen einen Arbeitseinsatz, bei dem wir die vorhandenen Schwellen wieder freilegen möchten, damit das Gras des Vergessens nicht darüberwächst", kündigte der Kreisvorsitzende an.

Er bedauerte, dass sich das Mahnmal immer noch in einem kargen Zustand befindet. "Früher hatten wir jemanden, den wir die Blumen anvertrauen konnten, heute legen wir die Blumen so nieder", sagte er in Anbetracht der Tatsache, dass nunmehr seit einem Jahr die Frauenskulptur am Mahnmal fehlt, nachdem Unbekannte sie vom Sockel gestohlen hatten.

Bürgermeister Barz wies drauf hin, dass die Neugestaltung nunmehr auf dem Weg sei und in absehbarer Zeit umgesetzt werden könne.