1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Genthin
  6. >
  7. SWG investiert 2011 eine Million Euro in Wohnungen

Angelika Domsgen ist seit 100 Tagen Geschäftsführerin SWG investiert 2011 eine Million Euro in Wohnungen

Von Manuela Langner 11.01.2011, 05:22

Seit 1. Oktober ist Angelika Domsgen Geschäftsführerin der Städtischen Wohnungsbaugesellschaft Genthin (SWG). Sie übt diese Funktion auch in Burg aus. Veränderungen gibt es seit Jahresanfang bei der Handhabung von Bagatellschäden und Mietrückständen. Investieren wird die SWG 2011 unter anderem in Balkone und die Instandhaltung des Wohnungsbestandes.

Genthin. Mit Angelika Domsgen hat vor 100 Tagen eine Frau mit viel Erfahrung in der Wohnungswirtschaft die Geschäftsführung der Städtischen Wohnungsbaugesellschaft Genthin (SWG) übernommen. Seit 20 Jahren übt sie diese Funktion auch in Burg aus. "Nach dem ersten Vierteljahr kann ich sagen, dass es machbar ist", sagte Angelika Domsgen. Beide Unternehmen seien vernünftig aufgestellt. Zwei, manchmal auch drei Tage in der Woche ist sie in ihrem Genthiner Büro.

Zwei Veränderungen bringt die neue Chefin für die SWG-Mieter mit. Bei Mietrückständen gibt es ab sofort eine strengere Vorgehensweise. Wer einen Monat seine Miete nicht bezahlt, erhält eine Mahnung, in der die fristlose Kündigung angedroht wird, sollte auch im nächsten Monat die Zahlung ausbleiben. Damit werde der Rahmen angewendet, der gesetzlich möglich sei, sagte Angelika Domsgen. Für jeden Mieter, der sich jedoch rechtzeitig mit der SWG in Verbindung setze, werde eine Lösung beispielsweise in Form einer Zahlungsvereinbarung gefunden. In finanzielle Schwierigkeiten könne schließlich jeder einmal geraten.

Nicht härter gegen Mietsäumige vorzugehen, sei unfair gegenüber den pünktlichen Zahlern, fügte die Geschäftsführerin hinzu.

Zwei Neuregelungen ab dem Jahreswechsel

Die zweite Veränderung betrifft die Bagatellschäden, deren Reparaturkosten ab sofort auf die Mieter umgelegt werden. Dafür müssen zwei Voraussetzungen erfüllt sein. Zum einen muss der Mietvertrag diese Regelung hergeben. Vor allem bei alten Verträgen ist das nicht erfüllt. Zum anderen müssen die Bagatellschäden entstanden sein, wo die Mieter "unmittelbaren Zugriff" drauf haben. Dazu gehören unter anderem Türklinken, Schalter, Steckdosen, Türen und Thermostate. Die Mieter hier verstärkt mit ins Boot zu holen, ist auch eine Kostenfrage. "Das Geld wird überall knapper", sagte Angelika Domsgen. Die Bagatellschäden weiterhin auf Kulanz zu regeln, sei nicht mehr möglich. Nicht zuletzt sollen die Mieter auch zu einer größeren Sorgsamkeit ermuntert werden.

Neben diesen beiden Veränderungen bleibt alles beim Alten. "Die Ansprechpartner bleiben die gleichen." Elf Festangestellte und eine Auszubildende sind bei der SWG beschäftigt. Die Hausmeister können bei ihrer Arbeit vor Ort in den Wohnanlagen gleich angesprochen werden. Auch Angelika Domsgen hat ein offenes Ohr für die Mieter. Zumeist montags und donnerstags ist sie im Haus.

Die Städtische Wohnungsbaugesellschaft verfügt über rund 1400 Wohnungen im Genthiner Stadtgebiet. 28 Prozent des Bestandes steht leer. "Die Zahl ist so hoch, weil in großen Blocks die vierten und fünften Etagen leer sind. Die Wohnungen sind von allen Medien abgeklemmt und stehen zur Vermietung nicht mehr zur Verfügung", erklärte Angelika Domsgen. Da die SWG ihre Förderung ausgeschöpft hat, ist ein Rückbau der ungenutzten Etagen derzeit nicht möglich. Ohne die leeren Stockwerke liegt der Leerstand bei 18 Prozent. "Die tun uns immer noch weh, aber die sind dem demografischen Wandel geschuldet", setzte die Geschäftsführerin hinzu.

Drei Investitionen sind 2011 geplant. In der Karower Straße 2 c bis f werden 32 Balkone montiert. Die Baugenehmigung liegt bereits vor. Die Kosten belaufen sich auf 245 000 Euro. Mit zehn Euro pro Monat werden die Mieter beteiligt.

Dachausbau und Instandhaltung

Über einen Dachausbau ist die Schaffung von drei Wohnungen vorgesehen. Mietinteressenten sind schon vorhanden. Mit 116 000 Euro wird der Ausbau zu Buche schlagen.

637 000 Euro wird die SWG in den nächsten Monaten für die Instandhaltung des Wohnungsbestandes ausgeben. "Wir müssen unseren Bestand marktfähig halten."