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Werner Höhne, langjähriger Fahrdienstleiter der PNV Genthin, geht in den Ruhestand Adé für den Herren über die Dienste

Von Simone Pötschke 01.07.2014, 03:35

Abschiedsstimmung gestern bei der Personennahverkehrsgesellschaft (PNV) Genthin: Ihr langjähriger Fahrdienstleiter Werner Höhne(63) geht in den Ruhestand. Auf ihn folgt Raimund Lampert.

Genthin l Ein kleines Büfett im Versammlungsraum für alle Kollegen und kurze, herzliche Worte der Verabschiedung von Jutta Frömmrich, Geschäftsführerin der Nahverkehrsgesellschaft Jerichower Land (NJL): Fahrdienstleiter Werner Höhne, Urgestein des Genthiner Unternehmens, ging gestern offiziell in den Ruhestand. Geräumt ist sein Schreibtisch bereits seit einigen Tagen, weil dem zukünftigen Ruhständler noch Urlaubstage zustehen.

Der 63-Jährige macht von der neuen Regelung Gebrauch, mit 45 Arbeitsjahren abschlagsfrei in die Rente gehen zu können. "Eigentlich", sagt er, "hätte ich noch bis zum 65. Lebensjahr gearbeitet, doch nun kann ich mich um meine drei Enkelkinder aus Potsdam kümmern, die mich brauchen."

Auf den Stuhl von Werner Höhne wird nun Raimund Lampert folgen, der wie sein Vorgänger zunächst praktische Erfahrungen als Busfahrer in seine neue Dienststellung einbringt. "Er ist gut vorbereitet für seine Aufgabe", sagt Werner Höhne frei von jeglichem Abschiedsschmerz.

Dabei hat der 63-Jährige dem Kraftverkehr und späteren PNV knapp 30 Jahre die Treue gehalten. Am 15. Januar 2015 wäre das dritte Jahrzehnt seiner Betriebszugehörigkeit vollendet. Höhnes "Karriere auf vier Rädern" begann mit der Lehre zum Kfz-Schlosser in Brandenburg, dann lenkte er zunächst Lkw. 1976 kam Höhne nach Genthin, arbeitete im Stahl- und Apparatebau und wechselte schließlich 1985 zum Kraftverkehr.

Wieviele Kilometer er in seinem Berufsleben als Busfahrer geschrubbt hat, kann Werner Höhne heute partout nicht sagen, auch schätzen misshagt ihm. "Vielleicht hätte ich mir das aufschreiben sollen, besser wäre es wohl gewesen", sagt er.

Dass da einiges zusammenkommt, lässt Höhnes aufregendes Kraftfahrerleben erahnen: Er bestritt stets zuverlässig neben den üblichen Linienfahrten sehr viele DDR-Rundfahrten und war im Reiseverkehr in fast allen sozialistischen Ländern unterwegs. Später, nach der Wende, hat Werner Höhne das Lenkrad gegen den Computer eingetauscht, war bis vor kurzem der "Herr über die Dienste" von 28 Busfahrern des PNV in Genthin. "Der Computer war dabei anstrengender", resümiert ein stets ausgeglichener Werner Höhne seinen "Bürojob".

Jutta Frömmrich entließ Werner Höhne mit viel Lob und Anerkennung in den Ruhestand. "Er hatte als Einsatzleiter keine leichte Aufgabe", sagte sie. Dabei war er rund um die Uhr einsatzfähig, egal ob er für einen erkrankten Kollegen einspringen musste, oder wenn im Winter morgens die Busse einsatzbereit gemacht werden mussten. Auf ihn sei immer Verlass gewesen.