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Schluss mit Bürgerarbeiter Tierschützer mit Zukunftsängsten

Zum Tag der offenen Tür des Tierschutzvereins am Sonntag stellten die
Mitglieder ihre Arbeit und ihre Schützlinge vor. Auch Probleme wurden
besprochen. So läuft zum 31. August die Bürgerarbeit aus. Wie es dann
weitergeht, ist unklar.

Von Kristin Schulze 02.07.2014, 01:26

Genthin l 51 Katzen leben momentan auf dem Gelände des Genthiner Tierschutzvereins. "Sie können sich hier frei bewegen, werden liebevoll betreut", sagt Vorsitzende Ute Müller, die am Sonntag zum Tag der offenen Tür die Gäste herumführte. Die Betreuung der Tiere übernehmen Ehrenamtler. Andre Knopek spricht für alle, wenn er sagt: "Füttern, säubern, spielen, Tierarztbesuche, Vermittlungsarbeit... Es gibt hier richtig was zu tun." Etwa vier Stunden verbringt Knopek täglich auf dem Vereinsgelände in der Karower Straße.

Unterstützt werden die Ehrenamtler von Bürgerarbeitern. Noch. Denn am 31. August läuft diese Maßnahme der Arbeitsagentur aus. Mit schlimmen Folgen für den Verein, wie Knopek erklärt: "Die Bürgerarbeiter kennen die Tiere, ihre Wehwehchen, ihre Medizin, ihr Spezialfutter..."

Bürgermeister Thomas Barz, der auch zum Tag der offenen Tür gekommen war, versuchte zu beruhigen: "Von der Stadt bekommt der Verein auch in diesem Jahr 2000 Euro." Und noch eine Neuigkeit hatte Barz im Gepäck: "Die Bürgerarbeit läuft aus, dafür gibt es aber Arbeitsgelegenheiten." Die AGH sind ein neues arbeitsmarktpolitisches Instrument.

Zufrieden waren die Mitglieder des Vereins nach diesen Prognosen allerdings nicht. AGH statt Bürgerarbeit bedeutet für sie: Neue Mitarbeiter müssen eingearbeitet werden. "Unpraktisch", sagt Andre Knopek. Außerdem gibt es nur zwei "Arbeitsgelegenheiten" statt wie bisher drei "Bürgerarbeiter". Diese arbeiten auch nicht wie bisher sechs, sondern nur vier Stunden. "Damit lässt sich hier im Verein nur ein Notprogramm aufrechterhalten", sagt Knopek. Und bittet die Genthiner um Hilfe. "Die Tiere brauchen Unterstützung."