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Zerben: Pareyer Jugend-Ensemble beeindruckt mit erstem Konzert in einer Kirche Premierenstimmung mit "Ice Cream"

Von Sigrun Tausche 16.09.2014, 03:11

Es war ein Experiment, dem viel Aufregung vorausging. Danach gab es nur strahlende Gesichter: Es war ein Erfolg. Das Jugend-Ensemble "Ice Cream" aus Parey gab erstmals ein Konzert in der Kirche. Gastgeber und Gäste in Zerben waren beeindruckt.

Zerben l Zahllose Auftritte haben die Gesangssolisten von "Ice Cream" schon gehabt, die meisten vor viel größerem Publikum als hier in der kleinen Dorfkirche. Dass sie trotzdem ziemlich aufgeregt waren, lag an dem für sie völlig neuen Charakter dieses Konzerts.

Doch bevor es losging, ergriff erstmal Anna-Dorothea Nitzsche, die dieses Experiment "angezettelt" hatte, das Wort. Sie erinnerte, dass schon seit vielen Jahren hier Konzerte organisiert werden, bei denen um Spenden für die Erneuerung oder Wiederbeschaffung von verschiedenen Ausstattungsobjekten der Kirche gebeten wurde. So konnte 2002 die Turmuhr eingeweiht werden, 2010 die zweite Glocke, und nun konnte auch die dritte gegossen werden. Die Spenden an diesem Tag waren dafür bestimmt, dass diese nun auch in den Turm gehängt werden kann - zumindest ein Beitrag dafür wurde geleistet, um dieses Ziel rechtzeitig vor dem 1. Advent erreichen zu können.

Für die Mitglieder von "Ice Cream" war es deshalb auch selbstverständlich, dass dies ein Benefizkonzert sein würde. Sie sind unentgeltlich hier aufgetreten, und das, obwohl der Aufwand bei der Vorbereitung nicht gerade klein war. Die Tontechnik - sonst für Bühnen auf Festplätzen oder in großen Sälen gedacht - musste an die kleine Kirche angepasst werden, wofür Sebastian Strebe zuständig war. Vor den Altar wurde eine Bühnenwand gestellt, ein Teil davon eine Leinwand, um einige Songs mit Videos zu begleiten, was dann im Mittelteil auch jenen, die die englischen Texte nicht verstanden, ein Gänsehausgefühl bescherte: "Streets of London" sang Max erst englisch und dann deutsch, Tina sang "Colors of the wind", Ulli "Fields of Gold". Für die erste "Gänsehaut" allerdings sorgte Franzi gleich zu Beginn: Sie kam singend herein mit Leonard Cohens "Halleluja".

Das Publikum war sehr gemischt: junge Leute waren darunter, Fans von "Ice Cream" jeden Alters und auch etliche ältere Zerbener, für dies vielleicht die erst Begegnung mit dem Ensemble war. Damit auch sie verstanden, worum es in den fast ausschließlich englisch gesungenen Titeln ging, moderierte Manfred Göbel etwas ausführlicher, was auch sehr gut ankam.

Im ersten Block sang Ulrike Paul "People get ready", Max Born "Personal Jesus", Franziska Schröder "New Shoes", im zweiten Block erklangen "Cotton Fields" (Ulli), "Moonlight Shadow", gesungen von Tina Stolberg und "Dear Darlin", gesungen von Celine Wolf. Nach dem eindringlichen Mittelteil ging es flott weiter: "Breakfast at Tiffany" (Franzi), "Millionen Lichter" (Celine), "Trouble" (Tina), "Do it" (Max) und "Is ist right" (Franzi).

"Im letzten Titel wollen wir alles vereinen, was wir vorher erzählt haben", kündigte zum Schluss Manfred Göbel an. "Dieser Titel heißt `The chain` (Die Kette), und an dieser Kette wollen wir uns alle festhalten..." Uli, Tina und Franzi sangen, dann kamen nacheinander noch drei Tänzerinnen dazu: Anne Hondzia (als Mann) von der Gruppe "Delicious", Angie Müller (als Frau) und Kati Günter (als Engel), beide von der Gruppe "Crazy".

Nach dem Konzert sollte es eigentlich draußen auf der Wiese Kaffee und Kuchen geben. Tische und Bänke waren schon aufgebaut, dekoriert,mit Geschirr eingedeckt - und mit Folienplanen zugedeckt. Aus dem anfänglichen Nieseln war nun ein kräftiger Regen geworden, der eine spontane "Planänderung" notwendig machte: Das Kuchenbüfett wurde im kleinen Vorraum aufgebaut, und zum Kaffeetrinken suchte sich dann jeder wieder einen Platz in der Kirche...

Tüchtig gebacken hatten - wie schon so oft - die Mitglieder der Zerbener Seniorengruppe. "Es ist sagenhaft. Sie sind immer bereit, wenn man sie anspricht", betonte Anna-Dorothea Nitzsche und würdigte besonders das Engagement von Ingrid Blume.

Abzüglich der Kosten, speziell für die mobile Toilette, sind 240 Euro Spenden übrig geblieben. Und es blieb eine gute Erinnerung und die Überzeugung, so etwas irgendwann nochmal zu machen.