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  7. Junge "Italiener" aus Stadtmitte holen Gold

Im "Fünfkampf der Nationen" im Jugendhaus Thomas Morus treten Genthiner Hortkinder gegeneinander an Junge "Italiener" aus Stadtmitte holen Gold

Von Natalie Häuser 25.09.2014, 03:04

Schnelligkeit, aber auch Konzentration sind im Jugendhaus Thomas Morus beim "Fünfkampf der Nationen" gefragt. Das Italienteam des Hortes Stadtmitte nimmt die Goldmedaille mit nach Hause. Sie kennen sich mit Deutschlands Nachbarn am besten aus.

Genthin l Gleich zehn Mädels aus dem Uhland-Hort feuern Louis Timpe beim Jakkolo, ein über 400 Jahre altes Spiel aus den Niederlanden, an.

Doch Petra Steller, die Leiterin der Station, von denen es insgesamt fünf zu bewältigen gibt, ist streng mit der Punktevergabe. "Der Stein war nicht versenkt", sagt sie und zückt das Lineal zum Beweis.

Bevor es für die Grundschüler auf Europareise geht, wird per Los entschieden, wer für welche Nation an den Start geht. Und auch die passende Flagge drückt Streetworkerin Petra Schiele den Teilnehmern gleich in die Hand.

Finde die fehlenden Wörter

Während es in den Niederlanden was die Lautstärke betrifft, ziemlich dynamisch zugeht, ist es in Dänemark, getarnt als Fernsehraum der Einrichtung, ruhiger. Hier erwartet die Gruppen das Märchen "Die kleine Meerjungfrau" des Weltautoren Hans Christian Andersen. In den Text haben sich aber einige Lücken geschlichen, die es mithilfe vorgegebener Wörter und mit Unterstützung von Streetworkerin Petra Schiele einzusetzen gilt.

"Da kommt Prinz rein", sagt Schülerin Sarah Böttcher von der Grundschule Stadtmitte und liegt damit goldrichtig. Sie habe das Märchen gelesen und weiß, dass sich die Meerjungfrau in ihn verlieben wird.

"Für das Schweizer Käse Puzzle haben wir 11 Minuten und 49 Sekunden gebraucht", sagt Stadtmitte-Hortkind Nicklas Unglaub stolz, der mit seinem Team das weltbekannte Käseland vertritt und die Schweiz-Station inzwischen erfolgreich absolviert hat.

Nicht nur in den Räumen des Morushauses, wo im Obergeschoss aus den gelben Holzteilen ein Käselaib entsteht, sondern auch auf dem Hof sind zwei "Nationen" mit ihren Aufgaben beschäftigt.

Errichte die Da Vinci-Brücke

Die wohl schwierigste Disziplin des Fünfkampfes spielt in Italien, wo eine Holzbrücke, die einst von Leonardo da Vinci skizziert wurde, aus vielen Einzelteilen konstruiert wird. Anschließend wird bei einem Quiz auch das Wissen um das europäische "Stiefelland" im Süden getestet.

Am schnellsten bewältigten die Diesterweger Hortkinder ihre erste Station. Beim Merkspiel rund um Frankreich ist die Gruppe so schnell fertig, dass sie anschließend die Zeit nutzen, um auf der Slackline zwischen den Bäumen zu balancieren. "Wir mussten zum Beispiel den Eiffelturm erkennen und uns dann zu den Bildern Geschichten ausdenken", erklärt Markus Schalla die Stationsaufgabe. Dann heißt es anstehen an der "italienischen Grenze".

Anton Berger bemüht sich derweil eifrig, seine Stadtmitte-Gruppe beim Brückenbau zu koordinieren. So dass die Holzteile nach gut 13 Minuten, davon eine Strafminute, weil Jugendhausleiter Bernd Neumann mit zwei Bauhinweisen geholfen hat, zusammen gesetzt sind. Tatkräftige Unterstützung beim Bau der Einzelteile für Brücke und das Käse-Puzzle bekam das Genthiner Jugendhaus vom Stabil-Projekt der Rolandmühle aus Kleinwulkow. Für jede Station haben die Teams 20 Minuten Zeit.

Am Ende werden alle Punkte, die zum Beispiel beim Jakkolo erreicht wurden, aber auch die benötigte Zeit für den Aufbau der Da Vinci-Brücke ausgewertet.

Und es reicht trotz Strafminuten beim Brückenbau für das Italienteam des Hortes Stadtmitte, die die Goldmedaille nun mit nach Hause nehmen dürfen.

Wer nach dem Fünfkampf immer noch Lust auf fremde Kulturen oder wie in diesem Fall, Spiele aus anderen Nationen hat, kann zwischen Domino aus der Dominikanischen Republik, Boccia aus Frankreich oder auch Sudoku aus China wählen.

"Die Spiele können bei uns auch für Familiennachmittage ausgeliehen werden", gibt Streetworkerin Schiele den Kindern einen Vorschlag für ihre Freizeit mit.