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Stadt- und Kreisbibliothek ehrt den harten Kern ihrer Ehrenamtler Ehrenhalber in der Pflicht

Von Simone Pötschke 24.10.2014, 03:12

Dem harten, langjährigen Kern der Ehrenamtler in der Stadt- und Kreisbibliothek sprach gestern in gemütlicher Runde Einrichtungsleiterin Gabriele Herrmann ein besonderes Dankeschön aus.

Genthin l "Ihre Arbeit ist uns doppelt und dreifach etwas wert", sagte gestern Gabriele Herrmann im Gespräch mit Edeltraut Herrmann, Wolfgang Ermisch, Monika Rother sowie Bernd und Renate Lietz. Ihre ehrenamtliche Arbeit sei einerseits unverzichtbar für die Einrichtung, andererseits aber auch eine Bereicherung, weil sie einen anderen Blickwinkel in das Tagesgeschäft bringe.

Gabriele Herrmann machte auch klar, dass das Ehrenamt für die Einrichtung als Indikator dafür dienen könne, wie sie bei der Genthiner Bevölkerung wahrgenommen werde. Großen Unternehmen müssten dafür Beratungsfirmen beauftragen.

Die Runde vereinte jene Ehrenamtler, die sich zum Teil schon über Jahre in ihrer Freizeit für die Bibliothek engagieren. "Sie haben hier alle inzwischen ihren zweiten Wohnsitz", scherzte Gabriele Herrmann und spielte damit auf die lange und kontinuierliche Arbeit der Ehrenamtler in der Einrichtung an.

Etwa Bernd Lietz mit seiner Ehefrau Renate vom Freundeskreis Edlef Köppen, dessen Spezialgebiet die Transskription von Handschriften aus Sütterlin in die lateinische Schrift ist. Manchmal, erzählte er gestern, war er schon genervt von dieser anstrengenden Arbeit, bei der ihn seine Ehefrau zuhause unterstützt. Enthusiasmus und Pflichtgefühl hätten ihm geholfen, dennoch durchzuhalten. Und eine Menge Arbeit wird auf das Ehepaar noch zukommen, wenn möglicherweise noch Dokumente aus dem Potsdam Museum eintreffen werden. "Nur zügig müssten die Dokumente nach Genthin kommen, wir Älteren sind schließlich die einzigen, die diese Arbeit noch ausführen können", blickt Bernd Lietz etwas sorgenvoll in die Zukunft.

Transkribieren und die Köppen-Forschung sind auch das Arbeitsgebiet von Edeltraut Herrmann. "Wir würden alle unsere ehrenamtliche Arbeit hier nicht machen, wenn wir kein Interesse daran hätten. Ich habe mir zu Beginn meiner Mitarbeit im Edlef Köppen-Freundeskreis einfach nicht vorstellen können, wie umfangreich diese Aufgabe ist und es ist noch kein Ende in Sicht."

Das trifft auch für Wolfgang Ermisch zu, Militärfachmann im Köppen-Freundeskreis, der sich auch in den Mützeler Wurzeln der Familie Köppen sehr gut auskennt.

Seit zwei Jahren kommt auch einmal wöchentlich Monika Rother in der Bibliothek, um die Bestände in den Regalen zu ordnen. "Für uns ist das eine ganz wichtige Arbeit, denn wir können von unseren Bibliotheksbenutzern nicht erwarten, dass sie die Bücher wieder exakt ins Regal stellen", sagte Gabriele Herrmann.

Die Leiterin der Stadt- und Kreisbibliothek verwies auch darauf, dass sich eine Reihe von Ehrenamtlern in befristete Aufgaben einbinden lassen, etwa in der Buchgarage oder Werbemaßnahmen.

"Auch diese Tätigkeiten sind als solche schon wichtig", betonte sie.