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Geschichten über Entbindungs- und Intensivstation des Krankenhauses Verschwundene Finger und glückliche Schweine

Von Kristin Schulze 18.11.2014, 01:13

Viele Leser wussten die Lösung zu unserem Heimaträtsel aus der vergangenen Woche. Kein Wunder, zeigt das alte Foto doch das Krankenhaus im Stadtzentrum. Ein Ort, den viele Genthiner auch von innen kennen ...

Genthin l Geschichten aus dem Krankenhaus sind meist traurig, und so hatte diese Geschichte eigentlich keine andere Wahl, als eine traurige zu werden. In dieses Bild passte zunächst auch die Anekdote von Peter Lisztmajer aus Parey. Er ist 1968 mit seiner Familie aus Ungarn nach Genthin gekommen. "Gleich im Oktober hatte ich einen Unfall, bei dem ich ein Fingerstück verlor." Traurig sei seine Geschichte deshalb noch lange nicht, sagte er im gleichen Atemzug. Schließlich hätte man ihm im Krankenhaus sofort geholfen. Trotzdem hat der Finger noch eine Weile Probleme gemacht. "Beim Blutspenden in der Poliklinik wurde mir dann eine weitere OP vorgeschlagen." Gesagt, getan. "Danach war der Finger wieder einwandfrei, ich kann wieder perfekt damit arbeiten." Traurig ist auch die Geschichte von Helga Neuber nicht. "In dem Gebäude bin ich geboren", erzählt die Genthinerin. Und hat noch eine schöne Kindheitserinnerung parat: "Als ich Kind war, wurden auf der anderen Seite Schweine gehalten. Die haben wir gerne beobachtet." Ende der 50er Jahre sei das gewesen.

"Der Efeu ist inzwischen weg, die Bäume sind zum Glück noch da", sagt Ilona Gropler aus Paplitz. Das abgerundete Fenster auf der linken Seite erkennt sie als Fenster der Intensivstation. "Dort hat meine Tochter wegen eines Speeres in der Lunge gelegen." Passiert sei der Unfall im Sprechunterricht. 1982 war das, Groplers Tochter gerade neun Jahre alt. "Alles ging gut, später ging sie auf die Magdeburger Sportschule, heute ist sie groß und stark."

Viele Leserinnen erinnern sich an die Entbindungsstation in dem Gebäude. Renate Weinholz zum Beispiel. "Zwei Kinder habe ich dort geboren, 1966 und 1968. Die Station gibt es ja nun nicht mehr, hoffentlich hat das Krankenhaus Bestand", sagt die Genthinerin.

Auch Ruth Hopp hat ihren Sohn in Genthin entbunden. "Die Station sieht man auf dem Bild allerdings nicht, dafür die Intensivstation." Auch mit dieser hat Hopps Sohn Bekanntschaft gemacht. "Mit zwei Jahren hatte er einen Leistenbruch. Man durfte nur zu den Besuchszeiten rein, ich habe mich aber oft vorbei geschummelt", erzählt die Genthinerin. Und: "Der Rüpel ist tatsächlich über das Geländer des Babybetts geklettert." Auch diese Geschichte hat ein Happy End. Ruth Hopp: "Heute ist der Lümmel 62 Jahre alt."

Elektromeister Günter Müller betrachtet das Gebäude mit anderen Augen. "Oben drauf ist ein Windflag angebracht, der zeigt dem Hubschrauber, wo der Landeplatz ist." Müller war dabei, als die Beleuchtung dort oben repariert wurde. "Mit Hilfe der Genthiner Feuerwehr und deren Leiter."

Auch die letzte Geschichte in unserer Heimaträtsel-Auflösung ist keine traurige. Sie erzählt nämlich, wer in dieser Woche gewonnen hat:

Das kleine Überraschungspaket geht an Gerhard Ziem aus Genthin. Es kann werktags zwischen 9.30 und 17 Uhr aus der Redaktion (Brandenburger Straße 55-57, Eingang Kleine Schulstraße), abgeholt werden.