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Genthin plant Investitionenen Barz will zurück in die Gewinnzone

Sparen scheint das Wort der Stunde in Genthin zu sein. Höhere
Friedhofsgebühren, Anhebung der Preise in der Schwimmhalle, Beteiligung
der Vereine an den Betriebskosten für die Sportstätten: Doch in
Genthin soll im nächsten Jahr nicht nur gespart, sondern auch gewaltig
investiert werden.

Von Kristin Schulze 24.11.2014, 01:16

Genthin l Wasserturm, Kita "Parkspatzen" in Parchen und "Käthe Kollwitz" in Genthin, Spielplatz im Volkspark, neue Wege auf dem Genthiner Friedhof, Straßenbeleuchtung: Die Wunschliste der Stadtverwaltung, was im nächsten Jahr alles saniert werden soll, ist lang. Stolze 5,5 Millionen Euro will die Stadt ausgeben, davon sollen 3,6 Millionen durch Fördermittel finanziert werden. Die restlichen 1,9 Millionen hat die Stadt zwar nicht, will sie aber mit Hilfe von Investitionskrediten beschaffen, die es gegenwärtig zu günstigen Konditionen gäbe. Darüber informierte Bürgermeister Thomas Barz vor Kurzem die Mitglieder des Finanzausschusses. "Wir müssen natürlich abwarten, welche Fördermittel wir tatsächlich bekommen. Nur dann können wir die Maßnahmen umsetzen."

Genthiner Stadtrat hat die Etathoheit hat

Allein vier Projekte wurden beim Investitionsprogramm "Stark III" angemeldet. So sollen zum Beispiel die Kitas "Käthe Kollwitz" an der Genthiner Groblerstraße, "Parkspatzen" in Parchen sowie die Kita und die Grundschule in Tucheim mit Hilfe dieses Fördertopfes saniert werden. Thomas Barz: "Stark III läuft von 2015 bis 2020. Bis dahin müssen wir zusehen, dass wir unsere Einrichtungen saniert bekommen. Danach ist Schicht im Schacht."

Birgit Vasen (Die Linke) äußerte Bedenken an den Plänen des Stadtchefs: "Auf der einen Seite erhöhen wir die Friedhofsgebühren, weil wir sparen müssen. Auf der anderen Seite wollen wir 1,9 Millionen Euro Schulden machen. Für mich ist das ein Widerspruch."

Thomas Barz wurde in seiner Antwort sehr deutlich: "Wir können auch den Rückbau der Stadt verwalten, dann brauchen wir uns hier allerdings nicht mehr so oft zu treffen." Er erklärte, dass man nur mit Investitionen zurück in die Gewinnzone käme.

Diese These wurde von Kai Kühner, der die Stadt bei der Einführung des doppischen Haushalts berät, unterstützt. "Hier soll kein Luxus finanziert werden. Jede Investition bringt auch einen Spareffekt mit sich." Als Beispiel führte er die hohen Betriebskosten der stark veralteten Gebäude an. Würde man dort jetzt investieren, könne man in den nächsten Jahren viel Geld einsparen. Ähnlich sei es mit der Straßenbeleuchtung. Durch die Einführung von LED-Technik fielen zwar erstmal Kosten an, die aber langfristig durch den geringeren Energieverbrauch zurück in die Stadtkasse fließen würden. Thomas Barz sprach von "35 000 Euro allein im ersten Jahr."

Diese Ausführungen unterstützte auch Andy Martius (CDU-Fraktion): "Schon vor Jahren habe ich eine Liste mit Vorschlägen erarbeitet, mit der ich aber am Stadtrat gescheitert bin." Es sei gut, dass nun investiert werden solle. "Höchste Zeit", sagte Martius. "Denn wer sich nicht bewegt, der wird bewegt."

Thomas Barz will etwas bewegen

"Mein persönliches Ziel ist es, in den nächsten Jahren alle Kindereinrichtungen, Schulen und Sportstätten in einen Zustand zu bringen, der 25 Jahre nach dem Mauerfall angemessen und würdig ist, sprich saniert", sagte er auf Volksstimme-Nachfrage. Im Rahmen von Stark III sollen noch vier weitere Anträge gestellt werden. Über drei Projekte will der Stadtchef noch nicht sprechen, Nummer vier verrät er aber schon: "Auch für die Sanierung der Sporthalle Uhland wollen wir uns erneut um Fördermittel bemühen."