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Institut will die Kanalstadt zum Gegenstand des Projektes "Kommune innovativ" entwickeln Die Wissenschaft entdeckt Genthin

Von Simone Pötschke 06.12.2014, 02:06

Die Stadt Genthin könnte möglicherweise Eingang in das bundesweite Projekt "Kommune innovativ" finden. Ein Antrag mit einem hieb- und stichfesten Konzept muss dem Bundesministerium für Bildung und Forschung im Februar vorgelegt werden. Alexander Otto wirbt in der Kanalstadt für eine Beteiligung.

Genthin l Man spürt bei Alexander Otto, Stadtrat und 2020-Mann, schon die Begeisterung, wenn er von dem bundesweiten Projekt "Kommune innovativ" berichtet. Zunächst streckte er seine Fühler im städtischen Bildungs-, und Kulturausschuss aus, später verschaffte er sich bei der Stadtratssitzung in dieser Angelegenheit Gehör.

Der junge Genthiner hat eine Aktie daran, dass das Institut für Berufs- und Betriebspädagogik der Fakultät für Humanwissenschaften der Uni Magdeburg ausgerechnet die Kanalstadt zum Akteur des Projektes auserkoren hat.

Denn Alexander Otto, der ein Jahr als studentischer Mitarbeiter am Institut tätig war, wurde so bekannt mit Marcel Martsch, Diplom-Psychologe, der für dieses Projekt am Institut den Hut auf hat und dafür inzwischen eine weitere Mitarbeiterin an seiner Seite weiß. "Marcel Martsch kam auf mich auch deshalb zu, weil mit diesem Projekt durchaus an die Tätigkeit von Genthin 2020 angeknüpft werden kann", sagt Alexander Otto, zukünftiger Master of Science in Betrieblicher Berufsbildung und Management.

"Mit diesem Projekt kann Genthin nur gewinnen."

Alexander Otto

Alles klingt noch etwas wissenschaftlich-abstrakt, wenn Otto in ganz groben Zügen die Inhalte des Projektes umreißt.

Es ginge um eine wissenschaftliche Studie, die auf Datenerhebungen beruhend Ableitungen für die Personalentwicklung in den Unternehmen ermöglichen werde. Sie werde neue Erkenntnisse in der Betriebspädagogik erbringen und beispielsweise Einblicke gewähren, wie Arbeitsplätze von Azubis und Mitarbeitern attraktiver gestaltet werden können. Das alles werde sicherlich betrachtet unter dem Aspekt der demografischen Probleme, mit der eine Stadt wie Genthin in den nächsten Jahren zu kämpfen habe. Mit diesem Projekt, davon ist Otto überzeugt, kann Genthin eigentlich nur gewinnen. Besonders die in Genthin ansässigen Unternehmen könnten von diesem Projekt profitieren.

Wichtig dabei: Gibt es grünes Licht für das Projekt, entstehen der Stadt keinerlei Kosten.

Gegenwärtig werde mit aller Kraft an der Konzeption für den Antrag an das Bundesministerium gearbeitet. Am Donnerstag fand bereits ein erstes Gespräch zwischen Genthins Bürgermeister Thomas Barz und Marcel Martsch vom Institut für Berufs- und Betriebspädagogik statt. Es sei eine sehr lange Unterredung gewesen, sagte Barz.

"Das Projekt erstreckt sich über die gesamte Einheitsgemeinde."

Thomas Barz

Seine Quintessenz: Es geht bei dem Projekt aus seiner Sicht darum, Mechanismen mit dem Ziel zu entwickeln, wie Kommune, Bevölkerung und Wirtschaft besser miteinander verzahnt werden können. "Wer kann welche Aufgaben erfüllen, wer kann welche Handarbeiten erledigen, um dann die andere Seite in die Lösung seiner Probleme einzubeziehen", erklärt der Bürgermeister diesen Anspruch.

Für das Projekt spreche auch, dass es sich nicht allein auf die Kernstadt beziehen werde, sondern die gesamte Einheitsgemeinde in die wissenschaftliche Betrachtung Eingang findet.

Im Wesentlichen, erklärt der Bürgermeister, ginge es bei dem Projekt darum, wie Fachkräfte zu halten und für Genthin zu gewinnen seien. Zukünftig, lässt sich der Bürgermeister in die Karten schauen, wolle man damit bereits in den Schulen anfangen.

Für Alexander Otto ist das Projekt "Kommune innovativ" jedenfalls "eine große Sache". Damit könnte sich Genthin deutschlandweit zu einem Leitbild für den ländlichen Raum mausern, ist er voller Zuversicht.