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Basteln, schwimmen, Kino: Hortkinder in der Region erleben abwechslungsreiches Programm Trotz Ferien volles Haus in der Schule

Von Kristin Schulze 04.02.2015, 01:20

Zwar sind in Sachsen-Anhalt Winterferien, "leergefegt" wirken die Schulen trotzdem nicht. In den Horten ist einiges los. Dass man dort viel erleben kann, zeigen Besuche in Genthin und Schlagenthin.

Genthin/Schlagenthin l In einem Bienenschwarm geht es wahrscheinlich ähnlich zu wie in den Räumen der Grundschule Stadtmitte am Montag. Kinder wuseln durch die Räume, basteln, werkeln, präsentieren ihre Ergebnisse und schmieden Pläne für den restlichen Tag. Volle Schule und das mitten in den Winterferien. In der Grundschule Stadtmitte werden in der schulfreien Zeit etwa 80 Kinder betreut. "Die Schüler der Diesterweg-Grundschule sind auch hier inklusive Hortleiterin Petra Böttge", sagt Stadtmitte-Hortleiterin Carola Pfeil. Im Hort der Uhland-Schule, der wie alle Genthiner Horte in Trägerschaft des Deutschen Roten Kreuzes ist, wartet auf die Kinder ebenfalls von 6 bis 17 Uhr ein abwechslungsreiches Programm.

Zurück in die Stadtmitte. Hier werden nicht nur die Kinder der Grundschule Diesterweg, sondern auch die Schüler, deren Schulen keine Hortbetreuung haben wie die Schule mit Ausgleichsklassen in Parchen, mitbetreut. Am Montag wird der Hort kurzerhand zur Kreativwerkstatt. Stella Meyer knüpft mit Perlen ein Pferd, Yasmin Madrian hat ihren Marienkäfer schon fertig und Chiara Nicolai fertigt ein Armband aus kleinen Gummis. Die meisten Jungs findet man nicht bei Perlen und Gummis, sondern an der Werkbank im Nebenraum. "Alles läuft auf freiwilliger Basis. Die Kinder sollen tun, wozu sie Lust haben", sagt Hortleiterin Carola Pfeil. "Schließlich sind Ferien."

Und in denen werden die Hortkinder noch so einiges erleben. In der Stadtmitte wurde gestern getrommelt und heute geht es in die Schwimmhalle. Höhepunkt der Woche ist die Fahrt nach Wolfsburg ins "Phaeno". "Das wird super", sagt Stella Meyer überzeugt.

Dort kann ein sechs Meter großer Feuertornado bewundert werden, eine Kugel nur durch Entspannung bewegt werden und man kann wie ein Fakir auf einem Nagelbett liegen. Mit über 350 Phänomenen soll so die Begeisterung der Kleinen für Naturwissenschaft und Technik geweckt werden.

Begeistern wollen die Kinder im Stadtmitte-Hort am Freitag auch ihre Klassenkameraden. Dann ist "Talentetag". Wie beim "Supertalent" wird hier das "Horttalent" gesucht.

"Jedes Kind kann etwas besonders gut", sagt Carola Pfeil. "Wer sich traut, führt das vor." Singen, Radschlagen, Fußball... jede Darbietung ist willkommen. "Am Ende gewinnt zwar jemand, im Vordergrund steht aber, dass die Kinder den Mut haben, mit ihrem Talent die anderen zu unterhalten."

Die zweite Ferienwoche bringt eine Winterolympiade, musizieren in der Musikschule O`Brien, eine Fahrt ins Kulturhistorische Museum Magdeburgs und einen Experimentiertag." Langweilig wird es für die 80 Kinder im Hort der Grundschule Stadtmitte, die von fünf Erziehern betreut werden, also nicht.

Über Langeweile können sich auch die 30 Hortkinder des Schlagenthiner Hortes nicht beklagen. Sie werden ebenfalls von 6 bis 17 Uhr betreut, morgens und abends in der Kita des Ortes und in den "Hauptstunden" in der Grundschule. Ihre Erzieherinnen Ivette Marquardt und Peggy Czwikalowski haben ebenfalls ein spannendes Programm erarbeitet. So war gestern die Künstlerin Rieke Schmieder zu Gast, die mit den Kindern winterliche Motive zeichnete. "Das hat riesigen Spaß gemacht", sagt Annie van den Berg. "Am besten hat mir die Schneekönigin gefallen", verrät die Sechsjährige. Danach zog es die Jungs zu den Legobausteinen und die Mädchen ins Musikzimmer. "Heute fahren wir ins Kino und morgen machen wir Pizza und Salat", sagt Ivette Marquardt. Und betont, dass auch freie Spielzeit eingeplant ist. "Das brauchen die Kinder einfach, dass sie machen dürfen, worauf sie Lust haben." Große Lust haben sie schon auf die zweite Ferienwoche. Da werden Winterkerzen gestaltet, es geht in die Genthiner Schwimmhalle und am Donnerstag folgt die Loom-Party. Loom ist übrigens eine Technik, mit der man Armbänder, Ketten und andere Schmuckstücke basteln kann. Das begeistert nicht nur die Mädchen, wie man an Johannes Lohmann sieht. Beim Stichwort Loom zeigt er einen ganzen Kasten voller Gummibänder und anderer Utensilien. Armbänder und Ketten bastelt der Siebenjährige aber nicht. "Ich habe eine Hundeleine gemacht", erzählt er.

Eines haben die Grundschulen in der Region offenbar gemeinsam, auch in den Ferien kann man hier eine tolle Zeit haben.