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Scharteuckes Ortswehrleiter kritisiert dürftige Beteiligung am Dienst, lobt aber Engagement "Bei Alarm sind alle da!"

Von Sigrun Tausche 05.03.2015, 02:32

Scharteucke l "Erfreulich ist: Bei Alarm sind alle da!" sagte Marcus Timpe, Ortswehrleiter in Scharteucke, bei der Jahreshauptversammlung der Feuerwehr, gab aber auch zu bedenken: "Ohne Ausbildung geht es nicht!" Zwar sei die Tendenz bei der Teilnahme an den Diensten positiv, aber auch im vergangenen Jahr sei im Durchschnitt aller Kameraden die Mindestanforderung von 40 Ausbildungsstunden nicht erreicht worden. Nur 30,2 Stunden waren es durchschnittlich, wobei einige Kameraden regelmäßig da seien, andere kaum oder gar nicht. "Wer regelmäßig kommt, hat kein Problem, seine Stunden zu erreichen", betonte Marcus Timpe.

Zum Einsatz gerufen wurde die Scharteucker Wehr 2014 nur zweimal - beide Male zur technischen Hilfeleistung. Im April war ein Verkehrsunfall in Nielebock der Anlass und im Juli ein umgestürzter Baum im Gewerbegebiet Redekin.

Er sei froh, wenn die Wehr nicht zum Brand ausrücken müsse, bekräftigte Michael Pieper, stellvertretender Ortsbürgermeister und von Beruf Förster. Das Gebiet rings um Scharteucke ist waldreich, und Einsätze wegen Waldbrand gab es schon genug. "Ihr seid dann auch immer schnell zur Stelle", weiß sich Pieper auf die Feuerwehr zu verlassen. Es sei wichtig, dass sich immer noch Leute finden, die bereit seien, dieses Ehrenamt zu leisten.

Dass dafür aber auch eine ordentliche technische Ausstattung notwendig ist, wird in Scharteucke seit Jahren immer wieder angesprochen: Ein neues beziehungsweise "neueres altes" Tanklöschfahrzeug zu beschaffen, seht ganz oben auf der Bedarfsliste.

Einige Geräte und Materialien habe die Scharteucker Wehr 2014 wieder bekommen, berichtete Marcus Timpe. Dass es angesichts der 16 Feuerwehren in der Einheitsgemeinde Stadt Jerichow, von denen etliche noch sehr alte Fahrzeuge haben, nicht auf einmal möglich ist, alle auszurüsten - dafür zeigte er Verständnis. Angesichts zweier Reifenplatzer in den vergangenen zwei Jahren wies er aber auch auf die Gefahr hin. Sechs neue Reifen hatte das Fahrzeug inzwischen bekommen. Timpe ist zuversichtlich in Sachen Tanklöschfahrzeug: "Ich denke, wir können mit der vollen Unterstützung der Stadt Jerichow und des Bürgermeisters rechnen!"

In seinem Bericht blickte Marcus Timpe noch auf weitere Ereignisse im vergangenen Jahr zurück: Das 80-jährige Bestehen der Feuerwehr wurde gefeiert, das Herbstmanöver in Seedorf unterstützt, bei der Ortswehrleiterwahl wurde er im Amt bestätigt und Oliver Gronwald als Stellvertreter neu gewählt. Gronwald hat inzwischen auch den Lehrgang "Leiter einer Feuerwehr" absolviert. Das Osterfeuer wurde abgesichert, Fahrten mit Kindern wurden angeboten, und beim 90-jährigen Bestehen der Nielebocker Wehr waren die Scharteucker zu Gast. Die Zusammenarbeit mit der Feuerwehr Nielebock sei weiter intensiviert worden - die Dienstpläne wurden abgestimmt, und auch eine gemeinsame Weihnachtsfeier gab es erstmals.

Teilgenommen haben die Scharteucker Kameraden an der Einsatzübung in Großwulkow. Sie haben die Dachrinnen von Kirche und Trauerhalle in Scharteucke gereinigt, Löschwasserbrunnen in Nielebock abgepumpt... und das traditionelle Volleyballturnier in Altenplathow gewonnen.