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SV Chemie Genthin Endspurt für den Hallen-Neubau

Der mitgliedsstärkste Verein der Stadt Genthin, der SV Chemie, kam in der vergangenen Woche zu seiner Mitgliederversammlung im "Lindenhof" zusammen.

Von Simone Pötschke 20.04.2015, 03:34

Genthin l Bevor sich Vereinsvorsitzender Fritz Mund ausführlich dem Rechenschaftsbericht zuwandte, nahm er noch einmal Bezug auf die außerordentliche Mitgliederversammlung im Dezember, auf der eine Veränderung der Mitgliedsbeiträge beschlossen werden musste, so dass der Verein zukünftig die von der Stadt geforderte Betriebskosten-Zahlung zur Nutzung der Sportstätten leisten kann. Fritz Mund: "Niemand zahlt gern mehr als vorher, verständlich. Ich denke aber, dass wir eine Beitragsordnung beschlossen haben, die niemand privat in den Ruin führt, aber dem Verein ermöglicht, das bisherige Sportangebot für die Mitglieder aufrecht zu erhalten."

Der Verein registrierte 16 Vereinsaustritte auf Grund der Beitragserhöhung.

Mitgliederentwicklung

Der SV Chemie ist mit dem Jahr 2015 unter die Mitgliedergrenze von 900 gerutscht und zählt jetzt 884 Mitglieder. Als stärkste Altersgruppe im Verein sind mit 401 Mitgliedern die Erwachsenen über 60 Jahre vertreten. Erwachsene zwischen 18 und 50 Jahren sind mit 151 Sporttreibenden die kleinste Gruppe, gefolgt von 185 Kinder und Jugendlichen.

Der Verein bietet Sport in 50 Sportgruppen an. Dafür sorgen über 50 unter Vertag stehende, ehrenamtliche Übungsleiter.

Mund brach eine Lanze für den Vereinssport: "Mindestens einmal in der Woche Sport treiben, etwas für die Gesundheit tun und im Team der Gruppe Kontakte pflegen. Im Vereinssport liegt auch deshalb eine soziale Komponente - und das wiederum im Kindersport wie im Seniorensport oder im Rehasport."

Nachdem der Vereinsvorsitzende die Arbeit in den Sektionen des Vereins einer Betrachtung unterzog, ging er ausführlich auf die Allgemeinen Sportgruppen und den Seniorensport ein. Der Grund: In diesem Bereich, der vom Schwimmen, über Prellball, Fußballtennis, Radwandern bis zur Gymnastik oder Linedance reicht, treiben die meisten Vereinsmitglieder Sport.

Mit der Fertigstellung der Vereinssporthalle, das stellte Mund in Aussicht, könnten zukünftig für die arbeitende Bevölkerung zusätzliche Angebote auch in den Abendstunden geschaffen werden. Bisher standen gerade in dieser Zeit für den allgemeinen Sport zuwenig Hallenzeiten zur Verfügung.

Nach wie vor, stellte Mund fest, würde der Vereinsschwimmtag trotz Beitragserhöhungen gut angenommen. "Auch wenn wir nun erheblich Betriebskosten an die Stadt zahlen müssen, können wir froh sein, dass die Stadt Genthin über eine Schwimmhalle verfügt." Ob es allerdings möglich sei, den Schwimm-Nachwuchs mehr als einmal wöchentlich zu trainieren, bezweifelte der Vereinschef.

Materiell-technische Basis

Fritz Mund ging an dieser Stelle nochmals auf die aktuelle Diskussion zur Genthiner Sportstättensituation ein. Sie sei unsachlich geführt worden und helfe niemanden, resümierte er. Es sei jedoch so, dass die Stadt auf Grund ihrer Haushaltslage jahrelang einiges unterlassen habe.

Unter anderem führte Fritz Mund an, dass der Verein über denkbar schlechte Bedingungen beispielsweise für alle leichtathletischen Disziplinen verfüge.

Vor der Mitgliederversammlung sagte der Vereinsvorsitzende, dass für ihn die Sporthallensituation zum neuen Schuljahr unklar bliebe. "Für mich ist nicht klar, ob die Sporthallen Uhland- und Dieserwegschule dann noch voll für den Vereinssport bestehen." Deshalb sei die Fertigstellung der kleinen Sporthalle am Bootshafen sehr wichtig.

Sporthallenneubau

Bisher sind in dem Sporthallenneubau 130 000 Euro geflossen, weitere 90 000 Euro werden bis zur Fertigstellung noch notwendig sein. Etwa 50 Prozent der Bausumme steuert der Verein allein im zweiten Bauabschnitt als Eigenanteil bei.

Auch für den jetzigen Bauabschnitt steht das Vorhaben auf sicheren Füßen: Auf alle Anträge zur Einwerbung von Fördermitteln, die der Verein gestellt hat, gab es eine Zusage, informierte Fritz Mund die Mitgliederversammlung.

Landessportbund, das Land Sachsen-Anhalt, Lotto-Toto, der Behindertensportbund Sachsen-Anhalt sowie der Landkreis greifen in die Fördertöpfe. Derzeit stehen der Einbau der Heizungsanlage, der Einbau von Duschen und Waschbecken und das Legen des Fußbodenbelages bevor. Trink- und Abwasseranschlüsse sind zu bauen, Gas und Strom liegen bereits an. Außerdem wird demnächst der Schallschutz in Angriff genommen und die Maler halten Einzug.

Mit der Fertigstellung der Halle wird zum Herbst zu rechnen sein. Mund mahnte beim Umgang mit den Finanzen zur Umsicht und Sparsamkeit: "Der Sporthallenbau darf nicht zu Lasten der Sportarbeit gehen."

Schwerpunkte

Der Vereinsvorsitzende formulierte für die Zukunft des Vereins drei Schwerpunkte. Einer sei die Fertigstellung der Halle. An zweiter Stelle setzte er die Gewinnung zumindest eines kleinen Zuwachses an Mitgliedern. An dritter Stelle führte er die Arbeit mit den Übungsleitern auf. Es gehe um den Erhalt des Übungsleiterstammes, aber auch um die Gewinnung neuer Übungsleiter.

Vereinsleben

Für die Vereinsmitglieder stehen die Höhepunkte des Vereinslebens fest im Kalender: Am 19. Mai wird das Hafenfest der Senioren gefeiert, das Vereinssportfest ist für den 14. Juni geplant und der Sport- und Fitnesstag soll am 24. September stattfinden.