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Schaupflügen in Tucheim zieht über 500 Besucher aus vielen Regionen an / Buntes Programm für Jung und Alt. Von Bettina Schütze Historische Landtechnik: Auch die Jugend weiß, wie man damit richtig gute Furchen ziehen kann

Von Bettina Schütze 27.04.2015, 03:30

Das Schaupflügen mit historischer Landtechnik in Tucheim hat seine Anziehungskraft nicht verloren. Bei der 11. Auflage kamen am Sonnabend mehr als 500 Besucher.

Tucheim l Ein staubtrockener Acker forderte die historische Landtechnik in allen Belangen. "Ich weiß gar nicht, ob wir überhaupt in den Boden rein kommen", so Cheforganisator Bernd Buchholz in seiner kurzen Begrüßungsrede. Die Sorge war aber unbegründet, denn alle Furchen konnten auf dem von der Agrargenossenschaft Tucheim wieder zur Verfügung gestellten Feld in der Fienerstraße gezogen werden. Von dem angekündigten Regen war nichts zu sehen und so konnte das Programm voll durchgezogen werden.

Die Zuschauer kamen wieder einmal aus vielen Regionen, nicht nur aus Tucheim und Umgebung. So zum Beispiel aus Magdeburg, Stendal, Zerbst, Potsdam-Mittelmark und Haldensleben. Auch Genthins Bürgermeister Thomas Barz, Tucheims Ortsbürgermeister Karl-Heinz Steinel und der Paplitzer Ortsvorsteher Franz Schuster waren unter den Besuchern.

Die vielen Besucher folgten den Pflügen und Traktoren auf dem Feld. Mit interessierten und kritischen Blicken waren sie dabei. "Ich will mal nach den Furchen sehen. Schließlich bin ich auch Landwirt", sagte Helmuth Ackermann aus Krüssau und machte sich auf den staubigen Weg. Gerne hätte er seinen Enkel Richard auch auf einem historischen Gefährt die Furchen ziehen sehen, aber der wollte (noch) nicht.

"Es ist schön, dass immer mehr Kinder dabei sind."

"Es ist schön, dass immer mehr Kinder dabei sind", freute sich Edeltraud Buchholz. Und die Kinder hatten ihre helle Freude daran, auf einem Schlepper mitzufahren oder auf einem Oldtimer-Trecker einfach mal das Lenkrad in die Hand nehmen zu dürfen.

Als jüngstes Team zogen Maxi Oge und Enny Krüger mit ihren gerade einmal 16 Jahren ihre Furchen. Und sie brauchten sich dabei vor den erfahrenen Fahrern nicht zu verstecken. Der älteste Schlepper war 81 Jahre, der jüngste 58 Jahre alt. In Aktion waren Schlepper, die bis 1960 in Tucheim liefen.

Neben dem Schaupflügen wurden auch wieder Schaudreschen, Häckseln, Holz sägen und das Sortieren von Kartoffeln mit der alten Technik eindrucksvoll präsentiert.

Kaum zum Stillstand kam der Kremser, natürlich von einem Oldtimer-Trecker gezogen. Vor allem für die Mädchen und Jungen war die kleine Ausfahrt in den Fiener ein Erlebnis.

Wieder mit dabei waren, wie schon in den Vorjahren, die "Oldtimer Traktor-Freunde" um Edwin Roth aus Paplitz. Auch ihre Oldtimer zogen viele kleine und große Besucher in ihren Bann. Dazu kamen noch alte Motorräder der Oldtimer-Freunde Jerichow.

Schwerstarbeit leisteten alle Kräfte am Imbissstand. Die Schlange wollte einfach nicht abreißen. Eingedeckt mit einem Essen ließen es sich die Besucher dann in der Sonne schmecken.

Angefangen hatte das "Spektakel" Schaupflügen vor nunmehr elf Jahren mit gerade einmal vier Traktoren. Heute laufen bei Bernd Buchholz 15 Traktoren. Die Agrargenossenschaft Tucheim stellt von Beginn an das Feld zum Umpflügen zur Verfügung. Viele Helfer stehen Bernd Buchholz seit Jahren zur Seite. Sie sorgen dafür, dass die Gäste stets ein buntes Programm erleben.

Das 12. Schaupflügen findet am 23. April 2016 statt.