1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Genthin
  6. >
  7. Selbstgemachtes Mehl, schnelle Karnickel und laute Hähne

Zum bundesweiten Mühlentag am 25. Mai öffnet auch das Parchener Wahrzeichen seine Türen / Beginn: 10 Uhr Selbstgemachtes Mehl, schnelle Karnickel und laute Hähne

Von Kristin Schulze 19.05.2015, 01:27

Parchen l Pfingstmontag ist Deutscher Mühlentag. Und das bereits seit 1987. Die Parchener Bockwindmühle öffnet an diesem Tag traditionell ihre Türen. Auch in diesem Jahr, in dem der Pfingstmontag auf den 25. Mai fällt.

Etliche kleine Veranstaltungen haben an diesem Tag in Parchen Tradition. So krähen ab 10 Uhr die Hähne um die Wette. Mit von der Partie ist sicher auch Titelverteidiger Peter Zahr, dessen Hahn im vergangenen Jahr mit 51 Anschlägen die Konkurrenz vom Platz krähte. Organisiert wird das Wettkrähen vom Rassegeflügelzuchtverein des Dorfes um den Vorsitzenden Jürgen Stämmler. Der wird auch wieder die gefürchteten Abmahnungen verteilen. Für die Tiere, die gar keine Kräher von sich hören lassen.

Die Mitglieder des Heimatvereins bringen sich ebenfalls in den Mühlentag ein. Sie küren zum Beispiel gegen 14 Uhr die beste Buchweizentorte. Auch dieser Wettbewerb hat in Parchen Tradition, in der Jury werden wieder etliche Tortenexperten Platz nehmen.

Sportlich wird es dann um 15 Uhr, wenn die Karnickel Aufstellung nehmen, um den Weltmeister zu ermitteln. Hier gewinnt nicht, wer am dollsten kräht, sondern wer am schnellsten rennt. Im vergangenen Jahr holte "Flauschi" den begehrten Titel und machte so seinen Besitzer Moritz Krause zum Weltmeister. Er setzte sich im Finale gegen "Frau Rottenmeyer" von Katharina Heling durch.

Neben den traditionellen Höhepunkten gibt es auch Neuerungen im Programm. So wird in diesem Jahr die Zusammenarbeit mit der Leinölmühle von Ernst-Adolf Kampe, die direkt neben der Bockwindmühle zu finden ist, verstärkt. Ab 11 Uhr nehmen "kleine Müller", zum Beispiel die zehnjährige Emma Lendner und der achtjährige Julien Negraszus, unter der Mühle Platz und mahlen Getreide. "Wir haben Dinkel-, Roggen- und Weizenmehl im Angebot", sagt Emma. "Die Besucher können aber auch selber mahlen. Wir zeigen ihnen, wie das funktioniert", fügt Julien hinzu.

Damit das Mehl sicher transportiert werden kann, haben die Mitglieder des Heimatvereins um die Vorsitzende Elke Lendner Säcke genäht, in denen ein Kilogramm Mehl Platz hat.

"Das Mehl können die Besucher entweder mit nach Hause nehmen oder vor Ort in der Leinölmühle mit Hilfe von Inhaber Ernst-Adolf Kampe verarbeiten", erklärt Lendner. Zur Auswahl stehen an diesem Tag Pizza, Kürbiskernkuchen und Kräuterzupfbrot.

Der Deutsche Mühlentag ist ein Aktions- und Thementag rund um das Mühlen- und Müllereiwesen in Deutschland. Er wurde von der Deutschen Gesellschaft für Mühlenkunde und Mühlenerhaltung ins Leben gerufen und findet jedes Jahr am Pfingstmontag statt.