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Merseburger Autorin Katharina Mälzer liest in der Parchener Bockwindmühle Kurzgeschichten über (nicht) alltägliche Begegnungen

22.05.2015, 01:17

Genthin (mfe) l Bestens besucht war die jüngste Lesung an besonderen Orten des Genthiner Kunstvereins. Diesmal fanden sich die Zuhörer in der historischen Parchener Mühle ein.

"Es ist ein wenig beengt, Grund dafür ist, dass wir uns in einer Bockwindmühle befinden", erläuterte Elke Lendner vom Parchener Heimatverein zu Beginn der Veranstaltung. Das Mühlenhaus sei dabei in einem sogenannten Bock gelagert. Mit diesen Informationen machte Lendner Werbung für den Mühlentag am Pfingstmontag, an dem es rund um die Mühle ab 10 Uhr Aktionen geben wird. Allerdings keine Lesung. In deren Genuss kamen die Besucher am Mittwoch mit der Merseburgerin Katharina Mälzer, die dort seit ihrem Chemie-Studium zuhause ist. In diesem Bereich war sie lange Jahre tätig. Daneben hatte sie immer Interesse für Literatur. Irgendwann begann sie selbst zu schreiben. "Ich suchte ein Geburtstagsgeschenk für meine Mutter", erzählte sie während der Lesung. So entstand zu deren 85. Geburtstag der Band "Achteinhalb Jahrzehnte".

Mittlerweile gibt es mit dem Buch "Frau Mandelkern lud zum Tee" und der Anthologie "Geschichten aus dem Leseturm" weitere Veröffentlichungen, in denen Texte der 55-Jährigen zu finden sind. Aus allen Publikation präsentierte Mälzer Auszüge. Sie schreibt zumeist Kurzgeschichten über Alltägliches, besonders über die Begegnungen von Menschen. Diese sind nicht immer freundlich.

Wie etwa das Aufeinandertreffen zweier Frauen in einem Hotelschwimmbad , das mit einer Kurzschlusshandlung endet, oder der Übergriff eines jungen Mannes auf eine Studentin in dessen Wohnung. Erst das Wasser der Saale aus dem Duschkopf lässt die junge Frau diese Begegnung vergessen. Katharina Mälzer schildert die Begebenheiten detailliert, eindringlich. Nicht immer kommen die Protagonisten den Zuhörern nahe. Auch weil Mälzer ihren Personen nicht immer Namen gibt. So bleiben handelnde Personen trotz Beschreibung abstrakt. Nicht immer versöhnt das Ende der Kurzgeschichten den Leser. Vieles bleibt offen, bleibt unausgesprochen. Es solle auch nicht immer leichte Kost sein, verrät die Autorin, die in der Region besonders durch die Landesliteraturtage 2014 bekannt ist.

Für Lacher sorgte eine neue Geschichte über einen Schneckenforscher, dessen Garten von einer Schneckenplage befallen wird. Den Abschluss der Lesung bildete das Märchen "Peter und der Fuchs", das die Autorin mit dem Merseburger Schloss und dem Peterskloster in ihrer Heimatstadt angesiedelt hat. Mit der Rose des Genthiner Kunstvereins bedankte sich Vereinsmitglied Gerda Zinke am Ende bei der Autorin, bei Elke Lendner vom Heimatverein und bei der Parchener Familie Kampe, die die Versorgung der Besucher übernommen hatten.