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Internationales Jahr der Wälder Mit Förster Steffen Lieder wird der Wald zum Erlebnis

Von Manuela Langner 03.02.2011, 05:25

Zum Internationalen Jahr der Wälder, das die Vereinten Nationen für 2011 ausgerufen haben, verstärkt das Betreuungsforstamt Elbe-Havel-Winkel wieder seine waldpädagogischen Angebote. Auf Grund der personellen Situation hatte es auf diesem Gebiet in den letzten Jahren weniger Engagement gegeben.

Genthin. Für Sachsen-Anhalt ist die offizielle Eröffnung des Internationalen Jahres der Wälder denkbar ungünstig gewählt. Der 21. März ist von Arendsee bis Zeitz der Tag nach der Landtagswahl. Da ist fraglich, ob der Kampagnenstart so viel Aufmerksamkeit und Interesse bekommt, wie er verdient hätte. Die Frage nach dem neuen Ministerpräsidenten und der politischen Ausrichtung der nächsten Jahre wird an diesem Montag wohl im Vordergrund stehen.

Für das Betreuungsforstamt Elbe-Havel-Winkel mit Sitz in Genthin ist das Jahr der Wälder Anlass, die Waldpädagogik verstärkt in den Mittelpunkt zu rücken. Bis zu 2000 Kinder und Erwachsene haben früher von den waldpädagogischen Angeboten des Forstamtes Gebrauch gemacht. Auf Grund der personellen Situation hatte das Forstamt diese Aufgabe jedoch einschränken müssen.

Keine Abstriche wurden unter anderem bei der Zusammenarbeit mit der Lernbehindertenschule "Albrecht Dürer" in Parchen oder der Kindertagesstätte "Eulenwäldchen" in Güsen gemacht.

Mit der Parchener Schule besteht eine Kooperationsvereinbarung. Förster Steffen Lieder, der auch zertifizierter Waldpädagoge ist, weckt bei den Jungen und Mädchen das Interesse für die Bedeutung und den Schutz des Waldes. Die Waldwoche, in Zusammenarbeit mit dem Haus des Waldes Hundisburg, im "Eulenwäldchen" hat schon Tradition. 2010 beschäftigten sich die Steppkes beispielsweise mit den vier Elementen. Der Themenschwerpunkt für die diesjährige Waldwoche, die wieder im Juni stattfindet, wird derzeit beraten.

Am liebsten nimmt Steffen Lieder die Kinder mit in den Wald und erklärt ihnen vor Ort Wissenswertes über die Bäume, den Waldboden und die heimischen Tiere. Das ist aber nicht immer ein einfaches Unterfangen: Die Kinder müssen erstmal in den Wald gelangen. Oftmals geht das nicht ohne Busfahrt.

Auch das Genthiner Bismarck-Gymnasium nimmt die Waldpädagogik ernst. Die Zwölftklässler beschäftigen sich mit waldethischen Themen. "Das umfasst die Verantwortung für den Wald und die Daseinsfürsorge", erklärt Steffen Lieder. Waldethik gewinne immer mehr an Bedeutung. "Man kann nur das schützen, was man kennt."

Und an den Anmeldungen sehe man, dass der Bedarf da sei, setzte Steffen Lieder hinzu. Während Kinder und Jugendliche sowie Senioren ein leicht zu erreichendes Publikum sind, fällt es schwerer, die 19- bis 49-Jährigen für das Thema Wald zu interessieren. "Da ist das Internationale Jahr der Wälder ein guter Aufhänger, auch diese Zielgruppe aufmerksam zu machen", sagte Steffen Lieder.

Um den Wald zum lehrreichen Erlebnis werden zu lassen, gibt es in Mützel und in Güsen jeweils einen Walderlebnispfad. Auf den einzelnen Stationen können sich kleine wie große Leute mit dem Thema Wald auseinandersetzen und vieles selbst ausprobieren. Vom Frühjahr bis zum Herbst bietet Steffen Lieder die Führungen auf dem Walderlebnispfad regelmäßig an.

Gemeinsam mit der Unteren Forstbehörde des Landkreises Jerichower Land bereitet der Förster für den Spätsommer oder Herbst eine Ausstellung vor, die zwei bis drei Wochen im Foyer des Kreishauses zu sehen sein soll. Unter anderem Schulklassen werden eingeladen und Forstleute vor Ort sein, um Fragen zu beantworten.

Wenn möglich möchte Steffen Lieder auch die Bundesforstverwaltung, die im Landkreis über einige Flächen verfügt, für die Ausstellung zu gewinnen. Ob die Ausstellung in Genthin und Burg zu sehen ist, steht noch nicht fest.

www.wald2011.de