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Feierstunde an den Berufsbildenden Schulen "Conrad Tack" in Burg Lehrzeit adé, 41 Gesellen freigesprochen

Von Anja Guse 24.02.2011, 05:30

Die Berufsausbildung abgeschlossen und mit dem begehrten Gesellenbrief in der Hand sind gestern 41 junge Handwerker an den Berufsbildenden Schulen "Conrad Tack" in Burg freigesprochen worden. "Jetzt liegt es an ihnen, etwas vernünftiges aus ihrem beruflichen Leben zu machen", gab Walter Grabs, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Elbe-Börde den jungen Männern mit auf den Weg.

Burg. Die Freisprechung glich für manch einen Lehrling wie eine schwierige Prüfung. Gespannt aber trotz der zum Teil langen Reden dennoch geduldig sitzend warteten die Junggesellen über eine Stunde, um endlich das Zeugnis und den Gesellenbrief zu erhalten. Gute Ratschläge und wertvolle Tipps gaben ihnen Geschäftsführer Walter Grabs, Kreishandwerksmeister Konrad Zahn, Ausbildungsberater Wolfgang Schmidt und die Bürgermeister Jörg Rehbaum (Burg) und Wolfgang Bernicke (Genthin) mit auf den Weg. Und ein 20-minütiges Video verdeutlichte den jungen Menschen, wie wichtig ihre Ausbildung im Handwerk für die Gesellschaft ist. Schließlich würde ohne die verschiedenen Gewerke so gut wie nichts auf der Welt bestehen, seien es Häuser und Autos, sei es die Heizung oder das zubereitete Essen.

"Das Handwerk ist die stabilste wirtschaftliche Größe und hat Zukunft", erklärte beispielsweise Bernicke. Der Genthiner Stadtchef betonte, es gehe dabei um Qualität, also um Klasse statt Masse.

"Seien sie stolz auf das Handwerk", mahnte Zahn. Mit der Freisprechung hätten die jungen Männer bewiesen, dass sie gute Leistungen erbringen können. Allerdings bemängelte er auch das nachlassende Leistungsniveau. "Die Noten werden immer schlechter", sagte er. Daran trage auch das Bildungssystem Schuld. Außerdem müsse man den Auszubildenden wieder mehr verdeutlichen, "dass Tugenden nichts Uncooles sind". Unpünktlichkeit beispielsweise müsse abgelegt werden. Dagegen seien Bildung und eine gute Ausbildung "die beste Versicherung gegen Arbeitslosigkeit".

Rehbaum riet den Junggesellen: "Werden Sie Profi Ihres Faches. Denn mit der Freisprechung geht die Phase des Lernens noch nicht zu Ende. Nein, sie hat gerade erst begonnen, denn lernen werden und müssen Sie ein Leben lang."

Doch erst einmal heißt es für die jungen Männer durchatmen. Für einige geht der Berufsalltag in den nächsten Wochen bereits weiter. Entweder wurden sie von ihren Ausbildungsbetrieben übernommen oder aber haben in einer anderen Firma eine Stelle gefunden.

Acht Lehrlinge haben es in diesem Jahr nicht bis zur Freisprechung geschafft. Sie werden ihre Prüfung wiederholen müssen.

Unterdessen sucht beispielsweise die Kfz-Innung weiter Lehrlinge. "In diesem Jahr haben wir gerade so eine Klasse mit zwölf Männern voll bekommen. Dabei hätten wir viel mehr einstellen können", erklärte Obermeister Manfred Krüger.