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Infoveranstaltung in 10. Klasse der Sekundarschule Pareyer Kieswerk: Greifer des Baggers fasst sieben Kubikmeter

Von Sigrun Tausche 05.03.2011, 05:26

"Wir suchen jemanden, der im Kieswerk Parey die nächsten 50 Jahre seines Lebens verbringen will!" So begrüßte Marcel Busch, Regionalleiter Elbe-Spree bei Cemex und einer der beiden Geschäftsführer der Kieswerke Parey und Rogätz, die Schüler der 10. Klasse der Sekundarschule "An der Elbe". Cemex wirbt um Interessenten für die Ausbildung vor Ort.

Parey. Das sei tatsächlich ernst gemeint, betonte Busch: Wer jetzt hier eine Lehrstelle bekomme und seine Ausbildung gut absolviert, könne sicher sein, für sein ganzes Berufsleben Arbeit im Unter- nehmen, ja wahrscheinlich sogar hier in Parey zu haben. Denn noch für Jahrzehnte soll hier Kies gefördert werden. Dazu braucht es ein eingespieltes Team, jedoch sind etliche Beschäftigte nicht mehr die jüngsten und es ist abzusehen, dass sie bald in Rente gehen werden.

Betriebsleiter Peter Mexner stellte das Kieswerk Parey kurz vor: 1991 ist es eröffnet worden, damals noch unter dem Namen "Rohr", war dann eine Zeitlang "Readymix" und gehört seit 2005 zu dem weltweit agierenden Unternehmen "Cemex".

Zur Zeit arbeiten hier acht Beschäftigte, wobei jetzt schon ein bis zwei fehlen, sagte Mexner. Nicht nur körperliche Arbeit sei hier zu erledigen, erklärte der Betriebsleiter, sondern auch die Überwachung der Anlage gehöre zu den Aufgaben, gelegentlich auch kleinere Reparaturen. Günstig sei es, eine Schlosserausbildung mitzumachen und einen Schweißerlehrgang zu absolvieren.

Mexner beschrieb die Dimensionen, in denen hier gearbeitet werde: Der Greifer des Pareyer Baggers fasse sieben Kubikmeter, das entspreche etwa 15 Tonnen. Dazu kommt die Masse des Greifers, der allein schon zehn Tonnen wiege. Gebaggert werde hier bis etwa 30 Meter tief. Das Material werde auf dem Bagger vorgesiebt und dann zum Ufer auf eine Vorhalde transportiert. von wo aus die Zuführung zur Siebanlage erfolgt. Ein großer Teil werde dann über die 800 Meter lange Bandanlage zur Schiffsverladung am Kanal transportiert. 500 Tonnen pro Stunde schafft die Schiffsverladung, mit bis zu 1 000 Tonnen werden hier die Schiffe beladen.

Je nach Auftragslage werde zeitweise im Schichtbetrieb gearbeitet, mitunter sei auch Wochenendarbeit nötig. Wer hier arbeiten wolle, sollte also flexibel sein, sagte Mexner. Und auch ein hohes Verantwortungsbewusstsein ist wichtig, denn der Neuwert allein des Baggers betrage etwa zwei Millionen Euro, der Neuwert der Anlage etwa fünf Millionen Euro, und allein ein Radlader koste 175 000 Euro.

Die Arbeit sei nicht allzu schwer, aber als Voraussetzung sei in den schulischen Fächern wenigstens Mittelmaß gefragt. "Es muss viel gerechnet werden, Tabellen sind abzulesen, die Schiffstauchtiefe ist zu bestimmen und so weiter."

"Cemex" sei die Abkürzung von "Cementos mexicanos", erklärte Marcel Busch. Das Unternehmen habe insgesamt etwa 47 000 Mitarbeiter in über 50 Ländern. "Wer sich eignet, hat bei uns einen Job fürs Leben. Wenn wir jemanden ausbilden, der wird auch übernommen!"

Bewerbungsschluss sei der 30. April, aber je eher man seine Unterlagen abgebe, desto besser, sagte Ausbildungsbeauftragte Christiane Schmidt den Zehntklässlern. Im Mai sollen dann die Bewerbungsgespräche stattfinden.