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Nach dem Straßenverkehrsnachmittag in der Jugendbegegnungsstätte Süd V weiß Antonia Pop: "Stoppschild: Anhalten und Absteigen!"

Von Kristin Schulze 30.03.2011, 04:27

Wissenswertes rund um den Straßenverkehr lernten Kinder vor kurzem in der Jugendbegegnungsstätte Süd V. Mitarbeiter der Verkehrswacht Genthin und Umgebung hatten einen großen Pacours aufgebaut und kontrollierten die Verkehrssicherheit der Fahrräder. Werner Mrasek sagt: "Leider ist das unser vorerst letzter Einsatz dieser Art." Seine Kolleginnen sind über die Arbeitsagentur angestellt. Ihre Maßnahmen laufen zum 31. März aus.

Genthin. Klingelnd biegt Maurice Wolf mit seinem Rad in die Einfahrt der Jugendeinrichtung ein. Zwar hat er vergessen, den Arm raus zu halten, aber weil er einen Helm trägt und der Allererste beim Verkehrsnachmittag ist, drückt Werner Mrasek ein Auge zu. "Wir fangen mit der Überprüfung des Fahrrades an", sagt der Koordinator für Verkehrssicherheitsarbeit. "Mal sehen, ob sich das überhaupt für den Straßenverkehr eignet." Maurice ist erleichtert, als er das Ergebnis hört: "Das Fahrrad ist gut in Schuss!"

Nur ein Manko entdeckt Werner Mrasek: "Die Rückleuchte funktioniert mit Batterien, das ist nicht erlaubt." Dorit Neske rät dem Sieben- jährigen: "Da muss ein Dynamo her." Neske verstärkt neben Birgit Büttner und Marion Garz das Team um Werner Mrasek.

Waltraud Pop freut sich über die Initiative der Verkehrswacht. "Das ist bitter nötig", sagt die Betreuerin der Jugendbegegnungsstätte. "Viele Kinder kommen mit dem Rad zu uns. Manche Räder sind in abenteuerlichem Zustand. Und oft beherrschen die Kinder die einfachsten Regeln nicht."

Bei Maurice Wolf klappt es schon ganz gut. Er geht als Erster in den Parcours, den die Mitarbeiter der Verkehrswacht aufgebaut haben. Am Fußgängerüberweg hält er vorschriftsmäßig an. Das freut vor allem Marion Garz, die die Fußgängerin spielt. Auch Schilder wie "Vorfahrtsstraße" und "Einbahnstraße" sind für Maurice kein Problem.

Er beherrscht die Regeln schon sehr gut, dabei darf er noch auf dem Fußgängerweg fahren. "Kinder unter acht Jahren müssen sogar auf dem Gehweg bleiben", erklärt Werner Mrasek. Das gilt auch für Antonia Pop und Lukas Neske. "Die Kleineren - Antonia ist erst sechs, Lukas fünf Jahre alt - haben noch Schwierigkeiten mit den Schildern", sagt Birgit Büttner. "Aber dafür sind wir ja hier." Und so weiß Antonia am Ende des Nachmittages: "Beim Stoppschild muss man nicht anhalten, absteigen und bevor man weiter fährt, nach links, nach rechts und noch mal nach links schauen." Richtig gut klappt bei Antonia und Lukas schon die Fahrt über die Wippe. "Damit können wir überprüfen, wie gut die Kinder sich auf den Rädern ausbalancieren können", erklärt Werner Mrasek. Eltern legt er besonders ans Herz: "Viele gemeinsame Ausflüge mit dem Kind - nur so kann man einschätzen, wie gut das Kind mit dem Rad zu recht kommt."

Lea Förste beherrscht ihr Fahrrad schon richtig gut. Kein Wunder, sie fährt täglich damit zur Schule. Der Parcours ist für sie genauso wenig ein Problem wie die Überprüfung ihres Fahrrades. Einziger Minuspunkt: Die Katzenaugen fehlen. Die Elfjährige gibt zu: "Das hatte ich total vergessen. Aber mein Papa baut mir bestimmt gleich welche an."

Die Kinder haben an diesem Nachmittag dazu gelernt. "Schade, dass die Verkehrswacht wohl das letzte Mal bei uns war", findet Waltraud Pop. "Die Maßnahmen von Birgit Büttner, Dorit Neske und Marion Garz bei der Arbeitsagentur laufen zum 31. März aus", erläutert Werner Mrasek. "Ohne ihre Hilfe werden wir keine Verkehrstage in Kindergärten, Schulen und Jugendeinrichtungen mehr durchführen können."