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Geschäftsführerin Angelika Domsgen sieht keine optimalen Rahmenbedingungen für die Vermietung von Dachflächen Photovoltaik vorerst nicht auf den SWG-Dächern

11.04.2011, 04:38

Genthin (spö). Die Städtische Wohnungsbaugesellschaft Genthin (SWG) übt vorerst Zurückhaltung, wenn es um die Vermietung von Dachflächen für Photovoltaikanlagen geht. Das machte SWG-Geschäftsführerin Angelika Domsgen im Gespräch mit Harry Czeke (Die Linke), Vorsitzender der städtischen Wirtschafts- und Umweltausschusses, deutlich.

Domsgen: "Wir haben überhaupt nichts gegen diese ökologische Art der Energiegewinnung, besonders nach dieser schrecklichen Atom-Katastrohe in Japan. Aber für uns als kommunales Unternehmen stimmen zurzeit nicht die Rahmenbedingungen, um Dächer für Photovoltaik zu vermieten."

Domsgen berichtete dem Ausschussvorsitzenden, dass es durchaus genügend Anbieter gebe, die Interesse an den SWG-Dächern angemeldet hätten. Für sie sei es allerdings nicht möglich zu unterscheiden, welcher der Anbieter seriös oder unseriös sei, beziehungsweise welcher der Anbieter tatsächlich nach zehn Jahren, das ist die vorgegebene Mindestdauer der Vertragszeit, noch am Markt sei. "Wir könnten über einen Mietpreis von zwei bis drei Jahre reden - mehr nicht".

Aber: Ihre Zurückhaltung gegenüber Photovoltaik begründete die Geschäftsführerin auch mit dem geringen finanziellen Erlös für das kommunale Unternehmen. Für maximal 300 Euro im Jahr, rechnete die Geschäftsführein dem Ausschussvorsitzenden vor, sei ein Eingriff in die Dachflächen aus ihrer Sicht nicht vertretbar.

Domsgen: "Der Dachverleih ist für uns derzeit einfach nicht rechenbar."

Das sagte sie auch in ihrer Eigenschaft als Geschäftsführerin der Wohnungsbaugesellschaft Burg. In beiden Gesellschaften werde bezüglich der Photovoltaik die gleiche Strategie verfolgt. Zudem verwies die Geschäftsführerin in Zusammenhang auf die Genthiner Situation, dass Fragen der Weiterentwicklung des Stadtumbaus ab dem Jahr 2013 gegenwärtig noch nicht geklärt seien.

Hingegen könne sie sich Photovoltaik auf freigewordenen Flächen gut vorstellen, sagte sei. Möglicherweise befürchten die Anbieter jedoch Vandalismus, gab die Geschäftsführerin zu verstehen. Erste Reaktionen auf die Äußerungen von Domsgen, die bereits kurz von Harry Czeke im Stadtrat thematisiert wurden, kamen vom Bündnisgrünen Lutz Nitz. Dass Domsgen den ökologischen gegen den ökonomischen Aspekt der Photovoltaik abwäge, sei ein Zeichen dessen, dass sie die Nachhaltigkeit der Klima- und Energiepolitik der Bundespolitik nicht verstanden habe, kritisierte der Grüne. Er hoffe, dass der Aufsichtsrat der SWG die Geschäftsführerin zu einem Umdenken bewegen könne.