1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Genthin
  6. >
  7. "Enkel in Not"- miese Masche, mit der Omas betrogen werden sollen

Genthiner Polizei und Landeskriminalamt geben Tipps zur Verhinderung von Straftaten "Enkel in Not"- miese Masche, mit der Omas betrogen werden sollen

Von Cordula Bischoff 13.04.2011, 04:30

Einmal mehr zeigten die Genthiner Polizei und das Landeskriminalamt Sachsen-Anhalt (LKA) gestern Flagge gegen Kriminalität. In einem Infomobil gaben sie Interessierten auf dem Marktplatz Auskünfte für ein sicheres Leben.

Genthin. Kaum öffneten sich gestern die Türen des Infomobils, da waren auch schon die ersten Genthiner an Bord. Sie wollten hauptsächlich Auskünfte darüber, wie sie ihr Haus und ihre Wohnung vor Einbrechern schützen können. "Durch Funk, Fernsehen und die Presse sind die Menschen natürlich sensibilisiert für das Thema", so Bernd Neumann vom LKA.

"Vor allem jetzt, wo die warme Jahreszeit so langsam beginnt, steht gerade dieses Thema ganz oben an. Die Fenster werden oft nicht geschlossen, sondern nur angekippt und auch Terrassentüren bleiben offen." Sein Kollege Fred Brehmeier ergänzt: "Immer wieder wurden wir auch gefragt, wie man die Wohnung sicherer machen kann. Vor allem wollten viele Frauen auch wissen, was es mit der so genannten Enkel-Masche auf sich hat und wie man ihr begegnen kann."

Die Enkel-Masche ist eine sehr perfide Art, mit der immer wieder besonders ältere und alte Menschen betrogen werden. Und die funktioniert so: Bei einer Oma beispielsweise klingelt es an der Haustür. Ihr berichtet eine unbekannte Person, dass ihr Enkel in großen Schwierigkeiten ist und ihm nur Geld helfen kann, das unbedingt schnell überbracht werden muss, für ein Telefonat bliebe keine Zeit. "Die Omas, die ihren Enkeln natürlich helfen wollen, sind schnell bereit, dem Fremden Bargeld zu geben." Die Not des Enkels ist natürlich frei erfunden, den Tätern geht es nur um die Abzocke, sie erschleichen sich schnelles Geld und verschwinden. "Niemals sollte man einer unbekannten Person Geld aushändigen", mahnt der Genthiner Kontaktbeamte Siegfried Belitz. "Fremde haben in der Wohnung nichts zu suchen!"

Dieser Grundsatz der eigenen Sicherheit gilt immer. "Auch wenn ein Unbekannter an der Tür klingelt und zum Beispiel um ein Glas Wasser bittet, weil ihm übel sei, kann das ein Trick sein, um die Wohnung auszukundschaften und beispielsweise aus der Schrankwand Schmuck oder Geld zu stehlen", so Fred Behmeier. "Darum gilt: Beim Öffnen der Tür immer die Sperrkette vorlassen. Die muss übrigens Pflicht sein, wenn man eine sichere Wohnung beziehungsweise ein sicheres Haus möchte."

Und noch ein Tipp von der Polizei, wenn es an der Wohnungstür klingelt: "Niemals Verträge an der Wohnungstür abschließen. Diese sogenannten Haustürgeschäfte können fatale Folgen haben", warnt Brehmeier nachdrücklich.

Auch viele Kleingärtner kamen gestern zum Infomobil, um sich Ratschläge zu holen, und das aus gutem beziehungsweise schlechtem Grund: "Kurz vor Beginn der Gartensaison sind vor allem viele Laubeneinbrüche zu verzeichnen", kennt Siegfried Belitz die Kriminalstatistik.

"Die Diebe wissen, dass die Kleingärtner oft bereits die wertvollen Dinge wie Fernseher, Radio und Antennen bereits in ihre Lauben gebracht haben, aber noch nicht dort wohnen. Das gibt den Dieben viel Gelegenheit, unbemerkt in die Lauben einzudringen und zu stehlen." Der Tipp: Wertvolle Geräte erst in den Garten bringen, wenn die wirklich ganztägig genutzt werden. Übrigens wiederholt sich der Diebeszug im Herbst, wenn die Laubenpieper auch nicht mehr täglich vor Ort sind.

Viele weitere Fragen hatten die Genthiner gestern und alle wurden beantwortet. Wer Fragen zum Thema Sicherheit hat, dem hilft die Polizei an allen Tagen des Jahres weiter und hält auch Broschüren und Informationsmaterial bereit. Außerdem steht der Kontaktbeamte Siegfried Belitz ebenfalls für Auskünfte zur Verfügung.