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Johanniter-Krankenhaus Genthin-Stendal Die Zusammenlegung von Stationen ist kein Vorbote einer Schließung

23.04.2011, 04:27

Im Genthiner Johanniter-Krankenhaus sind die beiden Inneren Stationen zusammengelegt worden. Ist das ein erstes Zeichen, dass die Einrichtung zugunsten des Stendaler Hauses verkleinert oder gar aufgegeben wird? Ihre Sorge stellte Marga Dittrich aus Roßdorf als Leserfrage an die Volksstimme. Thomas Miehe, Pressesprecher des Johanniter-Krankenhauses Genthin-Stendal, gibt Entwarnung. Der Standort Genthin sei nicht gefährdet.

Von Manuela Langner

Genthin/Stendal. "Wir haben die Innere Station 1 und die Innere Station 2 zusammengelegt, weil die Auslastung für beide Stationen nicht gegeben ist", sagte Thomas Miehe. Halte das Krankenhaus zwei Stationen offen, müssten für beide unter anderem das komplette Personal vorgehalten werden. Bei einer Station mit 40 Betten sind das sieben Krankenschwestern tagsüber und zwei in der Nacht. Ob 40 oder nur 20 Betten belegt sind, spielt dabei keine Rolle." Geschlossen worden sei in Genthin die Station im Altbau, die vom baulichen Zustand her die ältere gewesen sei. Auch in Stendal habe man in diesen Tagen die Urologie und Chirurgie zusammenlegen müssen, weil nicht genügend Patienten zu versorgen gewesen seien.

"Ob die Patienten internistisch oder chirurgisch betreut werden müssen, ist für die Krankenschwestern nicht von Bedeutung", sagte Thomas Miehe im Hinblick auf die Genthiner Situation. "Die Krankenschwestern sind so gut ausgebildet, dass sie beides können."

Dass es zu Veränderungen in der Struktur des Krankenhauses kommen werde, darüber hatte das Krankenhaus schon Anfang März informiert. So zieht die Intensivmedizin inklusive Operationssaal in das chirurgische Bettenhaus um, damit die Patienten künftig nicht mehr über den Hof transportiert werden müssen.

Trotz rückläufiger Bevölkerungszahl seien die Patientenzahlen in den letzten Jahren im Genthiner Krankenhaus gestiegen. Im Gegenzug sinke jedoch die Verweildauer. Unter dem Strich benötige die Einrichtung weniger Betten. Eine interdisziplinäre Versorgung der Patienten werde angestrebt.

"Personalabbau ist im Zuge der neuen Strukturen im Pflegebereich, die zum 1. April umgesetzt wurde, nicht vorgesehen. Die Kollegen, die in Genthin nicht mehr eingesetzt werden können, können in Stendal arbeiten. Der Wechsel sollte möglichst freiwillig erfolgen: Wer sich so und so eine berufliche Veränderungen vorstellen konnte oder näher an Stendal heran wohnt."

126 Betten hält das Genthiner Krankenhaus vor. Allerdings definiere man sich nicht mehr über Bettenzahlen, hieß es zur Pressekonferenz im März. Die Fallzahlen seien jetzt entscheidend. "Das Einzugsgebiet des Genthiner Krankenhauses reicht über das Jerichower Land hinaus. Vor allem auch Patienten aus dem nahen Brandenburg lassen sich in der Kanalstadt behandeln."

Je größer die Spezialisierung einer Einrichtung sei, desto umfangreicher auch das Einzugsgebiet.