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Im Stremmedorf wird eine Zweigstelle des Gesundheitszentrums Premnitz eingerichtet In Schlagenthin wird es wieder eine Arztpraxis geben

Von Simone Pötschke 11.05.2011, 12:10

Voraussichtlich im Juni wird in Schlagenthin eine Zweigpraxis unter dem Dach des Gesundheitszentrums Premnitz eröffnet. Die Kassenärztlichen Vereinigungen Brandenburgs und Sachsen-Anhalts haben für dieses länderübergreifende Projekt ihre Zustimmung erteilt.

Schlagenthin. Gestern gegen Mittag im Gebäudekomplex an der Grundschule: Dr. Eva-Maria Rohmann, Sprechstundenschwester Cindy Keck, Manfred Neumann, Hausmeister im Gesundheitszentrum Premnitz, und Schlagenthins Ortsbürgermeister Horst Blasius treffen die letzten technischen Vorbereitungen, bevor der Praxisbetrieb in wenigen Tagen aufgenommen werden kann. "Ich bin froh, dass endlich wieder ein Arzt nach Schlagenthin kommt. Dann bleiben insbesondere den alten Leuten beschwerliche Fahrten in andere Orte erspart", freut sich der Ortsbürgermeister des 800-Seelen-Dorfes. Nach der Praxisaufgabe von Dr. Ullrich suchte man im Dorf - vergleichbar mit vielen anderen ländlichen Regionen - händeringend nach einem Nachfolger.

Dafür bot sich eine länder- übergreifende Lösung an: Voraussichtlich einmal wöchentlich, am Mittwochvormittag, wird in der Schlagenthiner Zweigpraxis Dr. Eva-Maria Rohmann vom Gesundheitszentrum Premnitz die ärztliche Versorgung übernehmen. Dabei geht es um die Notfall- und Akutversorgung und um eine hausärztlich-internistische Tätigkeit. Unterstützung erhält die Ärztin dabei von Sprechstundenschwester Cindy Keck, ebenfalls von der Gesundheitszentrum Premnitz GmbH. Spezielle medizinische Angebote hält die hausärztlich-internistische Praxis des Gesundheitszentrums bereit.

Wie gestern Martin Wenger von der KV Sachsen-Anhalt auf Anfrage des Rundblicks sagte, sei eine derartige Stammhaus-Zweigstelle-Konstellation zwischen dem Land Brandenburg und Sachsen-Anhalt zwar nicht so häufig, aber auch nicht gerade ein Novum. Ermöglicht werde sie durch das sogenannte Vertragsarztänderungsgesetz, das eine solche Zusammenarbeit auf eine institutionelle Ebene gehoben habe. Bei der gegenwärtigen Situation bei der hausärztlichen Versorgung habe die KV den Antrag für Schlagenthin nicht abgelehnt, sagte Wenger.

Das Jerichower Land weist einen Bedarf an 63 Hausärzten aus. Es praktizieren allerdings nur 48. Schon im Vorfeld waren sich alle Akteure, insbesondere auch die Geschäftsführung der Gesundheitszentrum Premnitz GmbH, deshalb darüber einig, dass diese Konstellation eine gute Lösung im Sinne der zu versorgenden Patienten darstellt.

Über die Öffnung der Zweigstelle in Schlagenthin und deren Sprechzeiten wird kurzfristig über einen Aushang informiert, sagte Horst Blasius.