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Konzept: Gebäude soll für das altengerechte Wohnen genutzt werden GWG "Frohe Zukunft " erwirbt das alte Amtsgericht auf der Auktion

Von Simone Pötschke. 10.12.2011, 04:23

Das alte Amtsgericht in der Brandenburger Straße hat einen neuen Besitzer gefunden: die Gemeinnützige Wohnungsbaugenossenschaft "Frohe Zukunft" (GWG).

Genthin l" Ja", lacht GWG-Vorstand Peter Jelitte in Anspielung auf die Volksstimme-Berichterstattung, "ich bin der geheimnisvolle Dritte, der bei der Grundstücksauktion im Juni das alte Genthiner Amtsgericht ersteigert hat."

In einem Berliner Hotel, in dem die Auktion durchgeführt wurde, hatte der GWG-Vorstand mit einem anderen Bieter das Mindestgebot für die Immobilie von 39 000 Euro auf 75 000 Euro nach und nach hochgetrieben. Jelitte behielt fernmündlich "das letzte Wort": Als der Hammer für diesen Betrag fiel, wechselte das geschichtsträchtige Objekt in den Besitz der GWG. Ein untrügerisches Zeichen dafür, dass Genthin ein weiteres "vor sich hin dümpelnde" Haus erspart bleibt.

Günstiger Preis und gute Lage in der Innenstadt

Sowohl der verhältnismäßig günstige Preis der Immobilie, als auch die Möglichkeit, attraktiven Wohnraum in der Genthiner Innenstadt zu schaffen, habe die GWG bewogen, das alte Amtsgericht zu erwerben, erklärt Jelitte seine Sicht als Wohnungswirtschaftler. Die Immobilie aus dem 19. Jahrhundert, noch bis September 2010 als Amtsgericht genutzt, wurde um 1993 letztmalig saniert und modernisiert.

Da die Bestände der GWG hauptsächlich auf Geschoss-Wohnungsbau beruhe, sei es interessant, wenn wir jetzt in die Stadtmitte kommen können, erläutert Jelitte. Und es ist kein kleines Objekt, das die GWG ersteigert hat. Es verfügt immerhin über eine Grundstücksgröße von zirka 2300 Quadratmetern und einer geschätzten Nutzfläche von 844 Quadratmetern zuzüglich der Flächen der Nebengebäude.

Konkrete Projekte für die Nutzung des Gebäudes gibt es allerdings noch nicht. "Unsere Vorstellungen gehen in Richtung altersgerechtes Wohnen", sagt Peter Jelitte. Dabei ist dem GWG-Vorstand eine Abgrenzung zum altengerechten Wohnen wichtig. Ein barrierefreier Bau sei für junge Familien mit Kinderwagen ebenso von Vorteil wie für Senioren, erklärt er dies an einem Beispiel.

Gegenwärtig sei die GWG mit Trägern von entsprechenden Einrichtungen im Gespräch, die die Immobilie nutzen könnten. Entweder, sagt Peter Jelitte, werde ein Modell in die Richtung Heim- oder Wohnstruktur entwickelt. So oder so werden jedoch erhebliche Investitionssummen auf die GWG zukommen.

Konkrete Beträge sind allerdings noch nicht im Gespräch. Dennoch zeigt sich Peter Jelitte zuversichtlich. "Wir haben als Genossenschaft beispielsweise bei der Sanierung der alten Kaufhalle an der Gröblerstraße gezeigt, dass wir aus ganz praktischen Gründen heraus Geld in die Hand nehmen und etwas anpacken können."