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Burger besuchten mit Gästen aus ihren Partnerstädten das Genthiner Wahrzeichen Mit viel Puste 225 Stufen des Wasserturms erklommen

Von Mike Fleske 19.05.2012, 05:25

Genthin l "Heute ist Ihr Sportprogramm in der Reise inbegriffen", meinte Marina Weppler von der Touristinformation Genthin bei der Begrüßung. Im Rahmen ihrer Familienbegegnung machten 56 Gäste aus Burg und deren Partnerstädten Gummersbach (Nordrhein-Westfalen) und La Roche-sur-Yon (Frankreich) Station in Genthin. Dabei mussten die Gäste ordentlich Puste mitbringen, denn der Höhepunkt des Genthinbesuchs war der Aufstieg auf den Wasserturm. Das war keine ganz leichte Aufgabe, denn bis zum Erreichen der Aussichtsplattform in 48 Meter Höhe mussten 225 Treppenstufen überwunden werden.

Dort wartete an einem sonnigen Tag allerdings eine wunderbare Aussicht auf die Besucher. "Sehr schön", war immer wieder von ihnen zu hören. Melanie Gäde von der Touristinfo nahm die Besucher in Empfang und erläuterte wissenswertes über den in den 30er Jahren erbauten Wasserturm. So erfuhren die Gäste, dass der Turm seit 1995 stillgelegt ist und auf seiner Spitze eine Wärmebildkamera installiert wurde, die seit 2004 der Brandüberwachung dient. Sehr interessiert zeigten sich die Besucher auch an der Geschichte der Figuren an der Außenseite des Turmes. "Das waren zunächst acht an der Zahl", erläuterte Gäde.

Nach dem Krieg seien vier davon aufgrund des nationalsozialistischen Bezuges entfernt worden. "Heute sind nur noch der Arbeiter, der Landmann, die Frau und der Ingenieur vorhanden", so Gäde. Sie wies auch auf die Sehenswürdigkeiten hin, auf die die Gäste hinabblickten.

Dazu gehörten sowohl die beiden Kirchen, der Elbe-Havel-Kanal, aber auch das Waschmittelwerk. Einen besonderen Hinweis gab Gäde auch auf die Kirche in Altenplathow, in der sich der Figurengrabstein des Stadtgründers Hermann von Plote befindet. Nach dem Ausflug in luftige Höhen konnten sich die Teilnehmer vor dem Wasserturm zu einem Picknick niederlassen.

"Die Familienbegegnung findet traditionell über den Himmelfahrtstag statt", erläuterte Susanne Beck, Vorsitzende des Burger Freundschaftskreises. Während die Verbindung von Gummersbach und La Roche seit den 60er Jahren besteht und im kommenden Jahr bereits das 45-jährige Jubiläum gefeiert werden kann, sind die Burger erst seit der Wende mit dabei.

Entstanden ist die Städtepartnerschaft durch die Zusammenarbeit westdeutscher und ostdeutscher Kommunen im Bereich der Verwaltung. "Die Politiker wollten damals, dass die Initiative auch in die Bevölkerung getragen wird", erinnert sich Volker Onnenberg vom Gummersbacher Verein "Amiko", der den Austausch mit anderen Vereinen fördert.

Nach dem Fall der Mauer seien die Sportler aus den Partnerstädten in einer Staffel gemeinsam von Berlin nach Paris gelaufen, später sei die Zusammenarbeit erfolgreich in den Kulturbereich übernommen worden. So war auch in diesem Jahr ein vielfältiges Programm auf die Beine gestellt worden.

Nach dem Picknick in Genthin reisten die Teilnehmer weiter nach Tangermünde, wo eine auf deutsch und französisch geführte Stadtführung auf die Gäste wartete. "Den Abend lassen wir in einer alten Mühle in Burg ausklingen", verriet Susanne Beck.