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Genthiner Feuerwehr musste dreimal raus

Von Mike Fleske 02.07.2012, 05:41

Zu gleich drei Einsätzen musste die Genthiner Feuerwehr am Wochenende ausrücken. Am umfangreichsten war ein Wohnungsbrand in der Gillhoffstraße am Freitagabend. Der Wohnungsinhaber wurde dabei schwer verletzt.

Genthin l Ein beißender Geruch lag am späten Freitagnachmittag über Genthin Süd. Grund war ein Feuer in einem Neubaublock in der Gillhoffstraße. Dort schoss weit sichtbar dunkler Rauch aus einer Wohnung im vierten Stock.

"Als ich nach Hause kam, habe ich das Feuer bereits gerochen", erzählte ein Anwohner aus dem 2. Stock des Wohnblocks. "Die Feuerwehr hat mich zu diesem Zeitpunkt schon nicht mehr in meine Wohnung gelassen", berichtet der Mann weiter. So wartete er gemeinsam mit anderen Anwohnern auf der Straße auf weitere Informationen der Einsatzkräfte. "Vor Jahren habe ich das schon mal erlebt", meinte eine Anwohnerin, die ebenfalls nicht mehr in ihre Wohnung zurück durfte. Damals habe es Stunden gedauert, bis der Einsatz beendet war. Auch am Freitag war das der Fall. Bis 20 Uhr dauerten die Arbeiten der Feuerwehr.

Der Brand war aus bislang ungeklärter Ursache am späten Nachmittag gegen 17 Uhr im Wohnzimmer entstanden, und war auf die Möbel übergesprungen, sodass sich starke Hitze und Rauch entwickelten, teilte Stadtwehrleiter Achim Schmechtig nach dem Einsatz mit. Der Mieter befand sich zu diesem Zeitpunkt noch in der Wohnung und wurde von Einsatzkräften der Feuerwehr durch das Treppenhaus aus der Wohnung gebracht. Der Mann war so schwer verletzt, dass er mit dem Rettungshubschrauber "Christoph 36" aus Magdeburg in eine Spezialklinik geflogen wurde. Daneben waren zwei Rettungswagen und ein Notarzt aus Genthin im Einsatz. Ein weiterer Mieter, der im Treppenhaus aufgefunden wurde, kam mit Verdacht auf eine Rauchgasvergiftung ebenfalls ins Krankenhaus, konnte aber nach wenigen Stunden wieder entlassen werden.

Insgesamt waren die Ortsfeuerwehren Genthin, Altenplathow sowie die Kameraden aus Mützel und Parchen unter der Einsatzleitung von Georg Witt mit 36 Feuerwehrleuten, darunter elf Atemschutzgeräteträger, sowie zehn Fahrzeugen im Einsatz. Allerdings gingen der Stress der Menschenrettung und die brütende Hitze um die 30 Grad auch nicht spurlos an den Feuerwehrkräften vorbei.

"Bei dem physisch und psychisch sehr stark fordernden Einsatz erlitt ein Kamerad Kreislaufprobleme und wurde ins Genthiner Krankenhaus gebracht", berichtet Achim Schmechtig. Mittlerweile befinde sich der Feuerwehrmann auf dem Wege der Besserung. Die Wehren konnten den Brand schnell löschen, sodass keine weiteren Wohnungen in Mitleidenschaft gezogen wurden. Die Ursache für das Feuer ist unklar. Die Mieter kehrten am Abend wieder in ihre Wohnungen zurück.

Bereits am Freitagmorgen gegen 4.30 Uhr war die Genthiner Feuerwehr zu einem Brand auf einem Parkplatz in der Bahnhofstraße gerufen worden. Dort standen ein Papiercontainer sowie Papiertonnen in Flammen. Ein weiteres Mal wurden die Feuerwehren aus Genthin und Altenplathow am Sonnabendmorgen gegen 3.05 Uhr alarmiert.

Im Waschmittelwerk hatte die Brandmeldeanlage in der Batterieladestation für Gabelstapler ausgelöst. Ein technischer Defekt war daran schuld, dass eine Batterie in Brand geraten war. "Die Flammen wurden schnell unter Kontrolle gebracht", so Schmechtig. Nach rund einer Stunde hatten die 21 Einsatzkräfte ihre Arbeit erledigt und konnten wieder einrücken.