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Interkulturelle Woche geht mit Kinderfest zu Ende / Positives Fazit der Organisatoren Eine Feier im Zeichen des Miteinanders

Von Mike Fleske 01.10.2012, 03:31

Mit einem großen Kinderfest endete am Wochenende die diesjährige Interkulturelle Woche in Genthin. Stadt und Organisatoren zeigten sich mit der neu ausgerichteten Veranstaltungsreihe zufrieden.

Genthin l "Diese Welt ist groß und rund und dazu noch kunterbunt", sangen die Kinder der Tucheimer Kita "Spatzennest" zur Eröffnung des Kinderfestes auf der Wiese vor dem Stadtkulturhaus. Mit ihrem Lied lagen sie genau im Fahrwasser der Interkulturellen Woche, mit der zum gegenseitigen Verständnis und Kennenlernen, zur Überwindung von Vorurteilen und zur Hochachtung gegenüber anderen Kulturen und Gebräuchen beigetragen werden sollte.

"Die Vielfalt der sechs Veranstaltungen war sehr gut", zog Bürgermeister Wolfgang Bernicke ein Fazit. In diesem Jahr sei besonders die Eröffnung mit einer Vorführung des Films "Russendisko" lockerer gestaltet worden. "Es ist gut, dass das Thema nicht durch politische Reden, sondern durch Aktionen vermittelt wurde", findet der Bürgermeister.

Neben der Filmvorführung gehörten auch Lesungen in den Genthiner Grundschulen und Kitas zum Programm. So präsentierte Eva Streitberger das Gewaltpräventionsprogramm "Sophie wehrt sich". "Die Kinder konnten sich an Rollenspielen zum Miteinander versuchen", erläuterte sie. Im Stadtkulturhaus präsentierte das Duo Firlefanz das Mitmach-Programm "In 80 Tönen um die Welt".

"Wir haben das Anliegen, interkulturelle Bande mit Liedern zu schließen", erläuterte Hartmut Höfele von Firlefanz. "Ich kenne auch ein Lied", rief Grundschüler Simon begeistert, stieg auf einen Stuhl und sang gemeinsam mit Höfele ein Lied.

Spielerisch brachte auch das Team des Thomas-Morus-Hauses andere Kulturen näher. So gab es in der vergangenen Woche einen Vormittag mit Spielen aus aller Welt. Eine Auswahl gab es auch beim Kinderfest. Dort wurde wie in Frankreich Boule gespielt oder Domino wie in der Dominikanischen Republik.

"Ganz schön schwierig", meinte der zwölfjährige Philipp, der gegen Petra Schiele vom Morushaus antrat. "Wir haben das Thema auch in unserer Einrichtung aufgegriffen und wollen zeigen, mit welch einfachen Mitteln sich die Kinder in anderen Ländern beschäftigen.

Auch Organisationen wie die DLRG, die Freiwillige Feuerwehr oder die Verkehrswacht präsentierten sich vor dem Stadtkulturhaus. Sie sind von besonderer Relevanz beim Zustandekommen eines interkulturellen Miteinanders. Die Macher der Veranstaltungsreihe fanden daher auch zahlreiche Unterstützer. "Egal ob es Vereine oder Gewerbetreibende waren, wir sind überall auf offene Ohren gestoßen", sagte Hannelore Gerbet vom Verein Aufbruch e.V., der für die Durchführung der Woche zuständig war.

Mehr als ein Dutzend Organisationen waren beteiligt und trugen zum Gelingen bei. Zu den Teilnehmern gehörten auch Kitas, Grundschulen und das Netzwerk Integration, in dem verschiedene Akteure vereint sind. "Wir sind stolz auf die ganze Woche", meinte Hannelore Gerbert. Es sei gelungen, verschiedene Altersgruppen anzusprechen und unterschiedliche Interessen zu bedienen. Mit der Ausstellung im Kreishaus über Zuwanderung und der kulinarischen Reise durch Kasachstan im Integrationstreff wurde gezeigt, welche Bereicherung für die Gesellschaft mit der Einwanderung von Menschen aus anderen Kulturen verbunden ist.

"Es wäre wünschenswert, wenn die Bevölkerung sich das interkulturelle Miteinander noch mehr auf die Fahnen schreibt", so Gerbert. Die Interkulturelle Woche könnte dafür ein Anstoß gewesen sein.