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  7. Streichpläne des Landes für Theater wecken Zweifel an Fusionsplan

Fraktionsspitzen von CDU und FDP favorisieren statt weiterer Verhandlungen Lösung innerhalb des Landkreises Streichpläne des Landes für Theater wecken Zweifel an Fusionsplan

Von Ingmar Mehlhose 14.06.2013, 03:19

Halberstadt l Die Streichpläne für die Theater und Orchester im Land ab 2014 haben am Mittwochabend den Kreisausschuss erreicht.

"Die Fusion wird so nicht zu realisieren sein."

Heike Schäffer,

Hauptdezernentin

Heike Schäffer informierte die Mitglieder über die von Kultusminister Stephan Dorgerloh (SPD) am Morgen in Magdeburg vorgestellten Eckdaten.

Die Hauptdezernentin hatte für die Verwaltung an der Runde teilgenommen. Durch die komplette Streichung der Förderung für die Landesbühne Eisleben steht deren vorgesehene Verschmelzung mit dem Nordharzer Städtebundtheater "unter einem völlig neuen Aspekt". Heike Schäffer sagte weiter: "Die Fusion wird so nicht zu realisieren sein."

Sichtlich schockiert zeigte sich Carsten Nell von der Nachricht. Der Linke-Fraktionschef fragte, ob die Pläne in der Landeshauptstadt nicht bekannt sind. Der Halberstädter: "Das torpediert doch unsere Absichten."

"Wir sollten da nicht mehr Kraft reinstecken."

Thomas Balcerowski,

CDU-Fraktionschef

Die Dezernentin stellte daraufhin fest, dass im Kultusministerium sehr wohl Klarheit über die Absichten vor Ort herrsche. Sie erklärte: "Das wurde auch entsprechend gewürdigt." Für die Entscheidung, das Haus in Eisleben bei der Förderung auf Null zu fahren, wurden "strukturelle Gründe" genannt. Demnach könnten die Theaterbesucher künftig in Halle ihrer Leidenschaft frönen.

Geht es nach Thomas Balcerowski, muss das Fusionsstück sofort vom Spielplan abgesetzt werden. Der Vorsitzende der CDU-Fraktion forderte, nicht noch mehr Kraft zu investieren. Zumal die Hausaufgaben von 2010 bis heute nicht erledigt seien. Dass das Nordharzer Städtebundtheater unverändert 3,38 Millionen Euro Fördergeld vom Land erhalten soll, bewertete Thales Bürgermeister mit "Glück gehabt".

Balcerowski weiter: "Bisher sind wir nur Trippelschritte gegangen. Wir spielen dem Untergang entgegen, wenn wir das Tempo nicht erhöhen." Aus seiner Sicht muss es endlich eine Veränderung der Struktur geben. Der Christdemokrat: "Warum denn nicht über eine Fusion im eigenen Landkreis nachdenken? Wer bezahlt, bestimmt, was gespielt wird."

Karl-Friedrich Kaufmann pflichtete dem bei. Der FDP-Fraktionschef betonte erneut, dass Nordharzer Städtebundtheater und Philharmonisches Kammerorchester Wernigerode beide in der Pflicht stünden, für Synergieeffekte zu sorgen.

"Ich würde Eisleben nicht so abrupt abtun."

Monika Hohmann,

Linke-Fraktion

"Ich würde Eisleben nicht so abrupt abtun", wandte sich Monika Hohmann (Linke) gegen ein sofortiges Aus für die Fusionsverhandlungen mit der Landesbühne. Ihrem Empfinden nach habe das Land "einen Keil zwischen die Kulturschaffenden getrieben".