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Premiere in Halberstadt: Neue Vorlesereihe für Kinder, Eltern und Großeltern gestartet Jüngster Lesezwerg in der Stadtbibliothek ist gerade mal 14 Monate alt

Von Renate Petrahn 17.01.2014, 01:19

In der Stadtbibliothek "Heinrich Heine" Halberstadt hat es eine Premiere gegeben. Cathleen Schmid lädt zur Vorlesereihe "Die Lesezwerge" ein.

Halberstadt l Cathleen Schmid hat eine Marktlücke entdeckt. Gemeinsam mit der Stadtbibliothek "Heinrich Heine" Halberstadt will sie diese schließen. Die Auftaktveranstaltung ist verheißungsvoll gewesen und lässt erwarten, dass ihre Idee bei Kindern wie Eltern auf fruchtbaren Boden fallen wird.

Analog zur Leseratte hat die Halberstädterin eine neue Vorlesereihe - die Lesezwerge- ins Leben gerufen. Diese Lesereihe wendet sich an Kinder bis zu vier Jahren. Am Mittwoch konnte Cathleen Schmid, erfreut und dankbar für die gute Resonanz, gemeinsam mit Tochter Emma (fast vier) etwa 25 Kinder in der Kinderbibliothek begrüßen, die in Begleitung ihrer Mutter, ihres Vaters oder der Großeltern gekommen waren. Unter ihnen Steve Vogler mit Tochter, der wie Cathleen Schmid Beisitzer im gewählten Gemeindeelternrat ist. Der jüngste Lesezwerg, Helene Kundry Voigt, ist übrigens gerade mal 14 Monate alt.

Die Mitarbeiter der Stadtbibliothek hatten es - wie gewohnt - verstanden, eine Wohlfühlatmosphäre für die kleinen wie die großen Zuhörer zu schaffen. Ein angenehmes und entspanntes Miteinander der Erwachsenen wie der Kinder prägte die 45 Minuten des Lesenachmittags, an dem vorgelesen, gemalt, gesungen und Musik gemacht wurde. Cathleen Schmid wäre nicht Cathleen Schmid, wenn sie diese gemeinsame Zeit nicht genutzt hätte, um gleichzeitig auch für die Babyzeichensprache zu werben. So bereicherte die 31-Jährige ihre Lesung mit Handgesten und Zeichen, um das Geschehen in der Geschichte "Wie der Schneemann wieder lachen konnte" von M. Chr. Butler/Tina Macnaughton noch plastischer für die Kinder zu machen. So wurden viele für die Erzählung zentrale Worte, wie Schnee, der Schneemann, seine Freunde, der kleine Bär, der Fuchs, das Kaninchen, ebenfalls durch Gebärden vorgestellt. Auch beim Singen nutzte Cathleen Schmid diese Form der Kommunikation mit ihren kleinen Zuhörern.

Die nächste Veranstaltung der Lesezwerge findet am Mittwoch, dem 12. Februar, statt. Darauf freuen sich die Teilnehmer der Auftaktveranstaltung bereits, denn diese schöne Idee - ein gemeinsames Angebot für Eltern und Großeltern sowie Kinder unter fünf Jahren - schließe tatsächlich eine Lücke, wie Gieslinde und Andreas Neuber aus Klein Quenstedt sagten. Das Großelternpaar war mit seiner Enkelin Erna Fischer (4) in die Kinderbibliothek gekommen.

Mit einer kleinen Ausstellung am Eingang der Kinderbibliothek macht Cathleen Schmid auf die "Zwergensprache" aufmerksam. Für die gelernte Diplom-Handelslehrerin ist die Babyzeichensprache "eine Brücke, damit ein Kind seine Wünsche und Gedanken leichter ausdrücken kann". Sie sieht "in den Gebärden eine große Bereicherung für die frühe Kommunikation, als auch für später, wenn ein Kind schon sprechen kann".

Seit 2013 bietet Cathleen Schmid Eltern-Kind-Kurse in Babysprache im Harzkreis an, wobei die Kurse in Quedlinburg und Wernigerode regelmäßig stattfinden, die Resonanz in Halberstadt eher verhalten sei. Mittlerweile hat sie Logopäden geschult und mit vielen Kindereinrichtungen Verträge gemacht, da die Sprachförderung ein ganz großes Thema in den Kitas im gesamten Harzkreis ist. Das ist aber noch nicht alles.

So gibt es auch ein Eltern-Kind-Turnen in der Sekundarschule "Freiherr Spiegel" und zwar immer montags ab 16 Uhr.