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Fürsten-Musik und rockige Bassmonster

25.01.2014, 06:15

Zu jeder Zeit am Puls der Zeit, selbst dann, wenn die Zeit schon stehengeblieben scheint. Das Kloster Michaelstein hat für das neue Jahr ein zeitloses Veranstaltungs-Programm zusammengestellt.

Blankenburg l Die Besucher sollen erleben, "wie Kloster und Musik die Zeit in sich tragen", schreibt Stiftungsvorstand Boje Schmuhl in seinem Grußwort zum druckfrischen Programmheft des Klosters Michaelstein für das Veranstaltungsjahr 2014. "Wir wollen die Zeit im Gesamtspektrum des Klosters hervorheben. Nicht nur in der historischen Aufführungspraxis, sondern auch in der Musikausstellung", erläutert Dr. Ute Omonsky bei der Vorstellung des Jahresprogramms, das gespickt ist mit musikalischen Leckerbissen, aber auch mit Workshops, Konferenzen, Meisterkursen, Ausstellungen, Sonderführungen und Mitmachaktionen. Und das für alle Generationen.

Bereits im ersten Konzert des Jahres unter dem Titel "Im Spiegel der Zeit" erlebten die Musikfreunde einen außergewöhnlichen und gelungenen Spagat zwischen Jazz und sogenannter Alter Musik. "Das Auftaktkonzert war ein faszinierender Einstieg ins Themenjahr", so Omonsky. Dafür sorgte vor allem Michel Godard, der die Tradition der "artists in residence" am Kloster fortsetzt.

Godard, Jahrgang 1960, ist einer der international anerkanntestes Künstler für tiefe Blasinstrumente und ein sehr vielseitiger Musiker. Er gilt als einer der virtuosesten Tuba-Spieler und ist ein Meister auf dem Vorläufer der Tuba, dem selten gespielten Serpent. Ein Originalinstrument von ihm wurde übrigens von der Klosterstiftung erworben und ist in der aktuellen Ausstellung zu bewundern.

Godard wird an verschiedenen Projekten mitwirken. Unter anderem bei den "Klängen der Nacht" unter dem Motto "Renaissance goes Jazz", bei Workshops und der Wissenschaftlichen Arbeitstagung mit dem 33. Instrumentenbau-Symposium. Erstmalig wird es auch eine Zusammenarbeit des "artist in residence" mit dem Jugend-Jazzorchester Sachsen-Anhalt geben. Höhepunkt ist ein Konzert auf dem Großen Schloss in Blankenburg.

Das Publikum darf sich aber auch auf weitere vielfältige Angebote freuen. Im April startet wieder die Reihe "KlosterZeit". "Dann werden die Besucher jeden Sonntag ab 11 Uhr hier immer etwas finden - zum Mitmachen oder Zuhören", so Ute Omonsky. Die Bandbreite reicht dabei von Einblicken in einen Instrumentenbaukurs über eine Liederrunde und gemeinsames Musizieren bis hin zu spirituellen Führungen mit Pfarrer Andreas Weiß.

Festgehalten wird zudem an der Reihe "Kluger Donnerstag" sowie an Kreativtagen, bei denen unter anderem zu Mal- und Zeichenkurs, Kranz-Werkstatt, Kosmetik-Werkstatt und Weihnachtsbäckerei eingeladen wird. Darüber hinaus freuen sich die Veranstalter über zwei Ausstellungen. Zum einen wird Edda Großman von Anfang Mai bis Ende Juli Gemälde, Zeichnungen und Objekte im Kreuzgang zeigen. Im September zeigt schließlich der Blankenburger Fotograf Jürgen Engelmann Naturaufnahmen, die rund ums Kloster Michaelstein entstanden sind.

Musikalisch ziehen sich die Michaelsteiner Klosterkonzerte durch das Jahr, wobei seltene Instrumente wie zum Beispiel Spitz- und Hakenharfe zu hören sein werden, aber auch rockige Klänge wie mit der Gruppe "The Bassmonsters". Und wer etwas besonderes entdecken möchte, sollte sich die "KlangRäume zur Nacht" nicht entgehen lassen: ein Wandelkonzert mit stimmungsvoller Barockmusik aus der Feder von Prinz Johann Ernst zu Sachsen-Weimar.

Weitere Infos und Tickets: www.kloster-michaelstein.de.