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Künftig nur noch drei Standorte im Vorharz Fusion der Schulen wird beschlossen

01.02.2014, 01:17

Von Christian Besecke

Vorharz l Der Verbandsgemeinderat Vorharz hat bei seiner Zusammenkunft am Dienstag die Schließung der Schulen in Ditfurt und Groß Quenstedt eingeleitet. Die Ratsmitglieder stimmten mehrheitlich für eine Fusion der Grundschulen Hedersleben und Ditfurt sowie Groß Quenstedt und Schwanebeck. Damit ist es zu der im Vorfeld erwarteten Entscheidung gekommen. Ab dem neuen Schuljahr wird an den Standorten Hedersleben und Schwanebeck unterrichtet.

Angesichts der Schulentwicklungsplanung soll es in der Verbandsgemeinde in der Zukunft nur noch drei Schulen geben. Die Entscheidung zwischen den Standorten Wegeleben und Harsleben steht noch aus. Ein Antrag auf Ausnahmegenehmigung für die Harslebener Schule ist dem Landesschulamt zugegangen. Ein Bescheid dazu ist noch offen.

"Der Beschluss zur Fusionierung der Schulen ist den Räten sichtlich schwergefallen", berichtete Harald Brockelt, der Leiter des Bau und Ordnungsamtes der Verbandsgemeinde. "Es wurde ausdrücklich im Protokoll vermerkt, dass die Entscheidung nur aufgrund des Schulentwicklungsplanes gefasst worden ist." Eine Diskussion zur Zuständigkeit beim Schülerverkehr beantwortete Ditfurts Bürgermeisterin Rena Jüngst (parteilos) mit der Klarstellung, dass für die Organisation desselben der Landkreis Harz zuständig sei.

Interessant dürfte die nächste Sitzung des Schul- und Sozialausschusses werden, die am Montag, dem 17. Februar, stattfinden soll. Bei der Zusammenkunft will Harslebens Bürgermeister Holger Bauermeister (CDU) seine Idee für den Neubau einer Schule (Volksstimme berichtete) vorstellen. Er äußerte sich kritisch zur aktuellen Schulentwicklungsplanung. "Ich bin Mitglied im Verbandsgemeinderat und kann nur bestätigen, dass uns die Entscheidung zur Fusionierung der Schulen sehr schwer gefallen ist", äußerte er sich. Er sei mit gehörigen Bauchschmerzen in die Sitzung gegangen. "Die ländliche Region blutet durch die Schließung von Schulen aus", stellte er seine Sicht der Dinge dar. "Das Motto ,Land der Frühaufsteher\' ist eine Ohrfeige für uns alle. Früh aufstehen müssen die Lehrer und Kinder in der Zukunft sehr wohl, um in die Schulen zu gelangen." Das Land spare sich langsam kaputt. Die Schulentwicklungsplanung lege den Grundstein dafür, dass künftig noch mehr Menschen Sachsen-Anhalt verlassen würden. Im Verbandsgemeinderat könne man nur noch die Vorgaben des Landes abnicken. "An der Basis werden wir bei unpopulären Entscheidungen alleingelassen", stellte er abschließend fest.