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Exponat des Monats im Museum Heineanum beleuchtet den Begriff Lucanus Was Hirschkäfer mit einem Familiennamen verbindet

Von Dr. Bernd Nicolai, Direktor des Heineanums 17.02.2014, 01:36

Halberstadt l Den Hirschkäfer kennen fast alle an Natur interessierten Mitmenschen, selbst wenn sie dieses attraktive Tier selbst noch nie lebend gesehen haben. In Mitteleuropa gibt es nur diese eine Art, die bei uns auch recht selten geworden ist.

Sein wissenschaftlicher Name ist Lucanus cervus, wobei sich der Gattungsname von dem lateinischen lucus (= Hain) ableitet und wohl auf das Vorkommen insbesondere in Eichenwaldungen hinweisen sollte.

Der als "Exponat des Monats" im Heineanum gezeigte Kasten mit sehr verschiedenen Hirschkäfern ist ein Geschenk von Karl Lucanus aus Isterbies im Jerichower Land, der den Hirschkäfer als sein "Familien-Wappentier" nahm und deshalb sammelte.

Vertreten sind die sehr unterschiedlich aussehenden Männchen und Weibchen der heimischen Art aus verschiedenen Gegenden Europas (Spanien, Frankreich, Deutschland, Jugoslawien) sowie noch andere Hirschkäfer-Arten (Lucanus taiwanus, Neolucanus alces, Odontabilis siva) beispielsweise aus Taiwan und von den Philippinen.

Trotz der Übereinstimmung leitet sich der gar nicht so seltene Familienname Lucanus aber sehr wahrscheinlich nicht vom Gattungsnamen der Hirschkäfer ab. Er könnte eher von dem Evangelium des Lucas (= abgekürzte Form von Lucanus) stammen. Doch könnte der weitverzweigte Name durchaus auch andere Ursprünge haben.