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Klare Worte beim letzten Stammtisch mit Ortsbürgermeisterin Markworth Gastredner will provozieren

Von Ramona Adelsberger 10.03.2014, 02:27

Zu ihrem letzten Stammtisch hatte Ortsbürgermeisterin Irene Markworth (CDU) in den Burgstall Schlanstedt eingeladen. Vor fünf Jahren hatte sie diese Idee ersonnen, um Vereine, Gewerbetreibende und Bürger zusammenzubringen.

Schlanstedt l Im gut gefüllten Burgstall sorgten zunächst die Schlanstedter Tanzmäuse für einen stimmungsvollen Auftakt. Irene Markworth zog danach eine kurze Bilanz über das vergangene Jahr und dankte drei besonders engagierten Schlanstedter Einwohnern für ihr Ehrenamt: Ramona Mischorr, Manfred Schermann und Gitti Meyer.

Gastredner Wulfhard Böker von der Kreishandwerkerschaft ging in seinem Vortrag zum Thema Infrastrukturwandel vor allem auf die Sorgen und Nöte vieler Handwerker und Unternehmer ein. Unter anderem sprach er über den Fachkräftemangel und den fehlenden Nachwuchs, das uneinheitliche Schulsystem in Deutschland bis hin zur Verpflichtung von Arbeitgebern, Feuerwehrleute freizustellen. Er vermisse hier das Mitdenken der Politiker. Vielen Anwesenden sprach er aus dem Herzen, auch wenn sich mancher gewünscht hätte, dass das Thema etwas positiver und mit Lösungsansätzen angegangen worden wäre. Böker meinte darauf: "Ich wollte bewusst provozieren". Er habe auch die Stärke der Region betont und die Menschen aufgefordert, stolz auf ihre Region zu sein. Aber es gebe eben noch viel zu tun.

Frank Rebettke von Germania Halberstadt schlug für dieses Jahr eine Neuauflage des im vergangenen Jahr erfolgreichen "Strongest Man" Wettkampfes vor, diesmal sei sogar das Finale möglich.

Guido Spilleke von den Halberstadtwerken hofft, dass die Menschen bei der Wahl ihres Stromanbieters das Engagement der HalberstadtWerke in der Region berücksichtigen. Angela Brümmer von der Burg Schlanstedt kündigte Bauarbeiten an. Wegen der Risse in den Wänden würden Anker gesetzt. "Wir erhalten das Gebäude."

Einig waren sich die Anwesenden, dass die Attraktivität von Schlanstedt unbedingt erhalten und möglichst verbessert werden muss. Arbeit, Schule, Kindertagestätte sind mindestens nötig, um junge Familien nach Schlanstedt zu holen.

Der Träger des Bundesverdienstkreuzes Martin Pergande aus Schwanebeck wandte sich direkt an die Politik. Da das Geld der Gemeinde nicht mal mehr für die Pflichtaufgaben und schon gar nicht für die freiwilligen Aufgaben reiche, müsse diese Aufteilung auf den Prüfstand, forderte er. Mit Gerhard Miesterfeldt (SPD) war die "große" Politik zwar anwesend, blieb an diesem Abend jedoch stumm. Die Schlanstedter hoffen, dass Miesterfeldt gut zugehört hat und ihre Meinungen und Wünsche mit in den Landtag nimmt.