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Jahreshauptversammlung der Brandbekämpfer in Harsleben/Bürgermeisterin Ute Pesselt: "Feuerwehren bleiben Mittelpunkt der Orte"

Von Gerald Eggert 12.01.2011, 04:23

Die Freiwillige Feuerwehr Harsleben ist eine der 13 Ortswehren der Verbandsgemeinde Vorharz. Ortswehrleiter Jürgen Kamm zog auf der Jahreshauptversammlung Bilanz. Acht der 21 Kameraden wurden befördert, drei langjährige Mitglieder geehrt.

Harsleben. Mit 23 Einsätzen und acht Brandsicherheitswachen könne man auf ein eher durchschnittliches Jahr zurückblicken, eröffnete Ortswehrleiter Jürgen Kamm die Bilanz 2010. Vier Brände waren zu löschen, achtmal musste technische Hilfe geleistet, achtmal bei Fehlalarm ausgerückt werden.

Ob beim Hochwassereinsatz am Alexanderplatz, den Bränden in der Amtsstraße und am Quenstedter Weg, dem Pkw-Brand in der Zehntstraße, dem Wasserrohrbruch im Rückebruch - die freiwillige Feuerwehr war immer schnell vor Ort und verhinderte größere Schäden.

Kamm erinnerte an den Septembereinsatz an der Tankstelle im Gewerbegebiet Harsleben-Nord. Dort drohte das Feuer eines brennenden Kioskes auf einen 80 000-Liter-Dieseltank überzugreifen. Acht Kameraden der FFw Harsleben, die mit zwei Fahrzeugen im Einsatz waren, verhinderten eine mögliche Explosion. Im selben Monat rückte die Wehr zu einem Großbrand in Quedlinburg aus.

Zu Buche stehen außerdem die Beseitigung einer Ölspur und die Räumung umgestürzter Bäume, ein Stoppelackerbrand und ein Bergungseinsatz, bei dem im Dezember drei auf einem Acker festgefahrene Fahrzeuge befreit werden mussten. Hinzu kamen fast jeden Monat Fehlalarme und regelmäßige Brandschutzwachen bei Veranstaltungen.

52-mal kamen die Einsatzkräfte bei Dienstabenden im Gerätehaus zusammen. Um auf alle Einsätze bestens vorbereitet zu sein, absolvierten Kameraden Lehrgänge auf Kreis-ebene und an der Brand- und Katastrophenschutzschule Heyrothsberge. Zu Erfolgen wurden der traditionelle Tag der offenen Tür am 1. Mai und der Martinsumzug im November. Die FFw Harsleben unterstützte zudem das Sonnenblumenfest der Diakonie-Werkstätten.

Im August fand die Wahl der Verbandsgemeinde-Wehrleitung statt. "Mit der Gebietsreform hat sich für die Kameraden in den Ortswehren im Großen und Ganzen nichts geändert", bemerkte Jürgen Kamm, der zum Wehrleiter der Verbandsgemeinde gewählt wurde, die Träger von 13 Ortswehren ist.

"Ich bedanke mich ausdrücklich bei allen Mitgliedern der Freiwilligen Feuerwehr Harsleben für ihre Einsatzbereitschaft und Unterstützung bei allen Aktivitäten", sagte Kamm und blickte kurz auf Veranstaltungen in den kommenden Monaten, die selbst gestaltet werden oder bei denen mitgewirkt wird: Tag der offenen Tür am 1. Mai, Hoffest der Agrargenossenschaft, 875-Jahr-Feier Harslebens und der traditionelle Martinsumzug.

"Ich zähle auch künftig auf Euch!"

Jugendwart Sven Gerecke lobte die Entscheidung, dass sich die Jugendfeuerwehr Harsleben mit der in Wegeleben zusammengeschlossen hat. Habe man früher gegeneinander gekämpft, so ziehe man nun an einem Strang. Mehrere Übungstage und Wettkämpfe wurden absolviert. Gemeinsam belegte man den 3. Platz beim Gildepokal und den 6. Platz bei der Landesmeisterschaft in Günthersdorf. Gerecke nannte diese Ergebnisse für eine "zusammengewürfelte Mannschaft eine Spitzenleistung".

Die Jugendwehren der Verbandsgemeinde wurden besucht, am Kreiszeltlager am Halberstädter See, am Verbandsgemeinde-Jugendfeuerwehrtag und Berufsfeuerwehrtag wurde teilgenommen. Am 1. Mai richtete die Jugendfeuerwehr eine durch zahlreiche Sponsoren unterstützte Tombola aus. Für 2011 will Gerecke sich intensiv um Feuerwehrnachwuchs kümmern, versicherte er nach einem kurzen Ausblick auf Aktivitäten im neuen Jahr.

Nach dem Bericht des Kassenwartes und dessen Bestätigung sowie einer Wortmeldung der Altersabteilung erfolgten Ehrungen und Beförderungen.

Bürgermeister Holger Bauermeister bedankte sich im Namen der Gemeinde für die hohe Einsatzbereitschaft und die Unterstützung bei Veranstaltungen. Er freue sich, dass Harsleben den Wehrleiter der Verbandsgemeinde stellt und wünschte Jürgen Kamm viel Erfolg bei seiner verantwortungsvollen Aufgabe. Die FFw nannte er einen festen Bestandteil der gesellschaftlichen Arbeit im Ort: "Ich zähle auch künftig auf euch."

Ute Pesselt, Bürgermeisterin der Verbandsgemeinde Vorharz, dankte allen Anwesenden und auch deren Familien. Sie nannte die Feuerwehr "mit das Wichtigste, was eine Gemeinde hat". Die Nachwuchsgewinnung spiele deshalb eine besondere Rolle. Sie sicherte dem Jugendwart Unterstützung zu, gehe es darum, Nachwuchs in den Grundschulen zu werben.

Bei allen Feuerwehren sei anfangs die Sorge groß gewesen, was nach der Gemeindegebietsreform passieren werde. Doch könne man inzwischen sagen, dass die Wehren weiterhin Mittelpunkt in den Orten seien. Alle Feuerwehren würden gut und intensiv zusammenarbeiten. Bei den Besuchen der Feuerwehren in der Verbandsgemeinde habe jeder feststellen können, was noch verbessert werden müsse. "Ich hoffe und wünsche, dass das auch in diesem Jahr so weiter geht. Ihnen allen wünsche ich für 2011 alles Gute", schloss die Bürgermeisterin.