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Privates Engagement eines Hoppenstedter Unternehmers führt zum Erfolg des Vorhabens Ein Parkplatz für Wanderer im Fallstein

Von Mario Heinicke 12.04.2014, 03:20

Ein Wandererparkplatz ist am Freitag in Hoppenstedt offiziell eröffnet worden. Damit soll vor allem das Verkehrschaos zur Blütezeit der Adonisröschen abgewendet werden. Vom Parkplatz aus werden künftig weitere Wanderrouten ausgeschildert.

Hoppenstedt l Genutzt wird der Parkplatz schon einige Wochen, denn zurzeit blühen Adonisröschen am Kleinen Fallstein. Seit gestern steht nun auch das blaue Parkplatz-Schild. Etwa 30 Pkw können hier am Ortsrand abgestellt werden.

Die Idee für einen Parkplatz ist schon älter, die Umsetzung aber war nur über Umwege möglich. Denn die Fläche befindet sich auf einem früheren Bahnhofsgelände, das der Bahn gehörte.

In Bühne läuft ein Flurbereinigungsverfahren. In dem Zuge wurde das Vorhaben entwickelt, das ehemalige Bahngelände zu erwerben und zu einem Parkplatz umzugestalten. Der erste Kontakt mit der Deutschen Bahn AG als Eigentümerin wurde 2007 hergestellt. Diese hatte allerdings das Bestreben, alle verbleibenden Bahnflächen, einschließlich des Bahnhofsgebäudes, zu verkaufen, berichtete Bernd Weber aus dem Amt für Landwirtschaft, Flurneuordnung und Forsten. Er hat das Bühner Verfahren von Anfang an begleitet.

Die Kommune hatte freilich kein Interesse an dem Bahnhofsgebäude. Eine Lösung gab es erst durch das private Engagement der Hoppenstedter Familie Dörge. Sie kaufte das Bahnhofsgelände einschließlich Haus für den neuen Sitz ihres Unternehmens. Die geplante Parkplatzfläche wurde der Stadt Osterwieck übertragen.

Bürgermeisterin Ingeborg Wagenführ (Buko) richtete daher gestern ein großes Dankeschön an Bernd Dörge. Der Elektromeister tätigte umfangreiche Investitionen in das alte Gebäude, das Anbauten für die Firma bekam und künftig auch eine Wohnung beherbergen wird.

Über das Flurneuordnungsverfahren wurde die Ausgestaltung des Parkplatzes in Angriff genommen. Zudem wurde ein Fußweg zu den Adonisröschen eingerichtet. Die Kreisstraße nach Rhoden wird dadurch vom Fußgängerverkehr entlastet.

Dem privaten Engagement von Bernd Dörge ist es auch zu verdanken, dass Wanderer künftig eine Toilette am Parkplatz vorfinden. Diese hat er in sein Gebäude eingebaut. Die Beleuchtung des Parkplatzes spendete er der Stadt. Künftig will er auch die Pflege des Umfeldes übernehmen. Noch aber sind die Bauarbeiten am Gebäude nicht abgeschlossen.

Draußen soll noch eine Informationstafel für Wanderer aufgestellt werden. "Wandern verbindet" heißt das Projekt, für das Hoppenstedt den Mittelpunkt im länderübergreifenden Wandergebiet zwischen Hornburg und Osterwieck bildet. Insgesamt sechs Wanderwege, davon drei in Hoppenstedt startend, sollen hier dieses Jahr ausgeschildert werden.

Die Kosten für den Parkplatz belaufen sich auf rund 50 000 Euro und sind von der Europäischen Union gefördert worden. Die Eigenmittel in Höhe von rund 5000 Euro trägt die Stadt Osterwieck.

"Ohne das Zusammenwirken von öffentlichen Institutionen und privaten Investoren wäre das Vorhaben nicht zu realisieren gewesen", unterstrich Bernd Weber. "Ich denke, dass wir das für den kleinen Ort sehr gut gelöst haben", freute sich auch Manfred Hundertmark, der Vorsitzende der örtlichen Teilnehmergemeinschaft für das Flurbereinigungsverfahren.

Die Hoppenstedter haben durch diesen Parkplatz und einen Verbindungsweg zum Dorfgemeinschaftshaus auch die Möglichkeit erhalten, hier Dorffeste und andere Veranstaltungen ausrichten zu können.