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Choreograf erlag Krebserkrankung Ballettmeister Jaroslaw Jurasz gestorben

Er wollte so gerne zurück in den Ballettsaal, bis zum Schluss kämpfte
Jaroslaw Jurasz gegen seine schwere Krankheit. Optimistisch hatte er
sich erst vor Kurzem gemeldet, um so bestürzter die Reaktionen im
Nordharzer Städtebundtheater, dass Jurasz seinen letzten Kampf verloren
hat. Am Dienstag starb der 46-Jährige in einem Magdeburger Krankenhaus.

15.05.2014, 01:15

Halberstadt (sc) l "Zehn Jahre lang hat er mit seinen Choreografien die Ballettsparte des Theaters geprägt und die Herzen unseres Publikums erreicht", sagte Intendant Johannes Rieger. Unvergessen sein Shakespeare-Zyklus für die Kammerbühne, die zauberhaften Märchenballette, die bewegenden Arbeiten für die Domfestspiele und die großen Ballettabende. Erst jüngst hatte er mit "Giselle" das Publikum begeistert.

Zu Beginn seiner Arbeit in Halberstadt war Jurasz oft als ausdrucksstarker Tänzer zu erleben, der Inszenierungen wie "Peer Gynt", "Alexis Zorbas"´ und "Dracula" durch seine Persönlichkeit prägte. "Seine Arbeit hat für unsere Ballettsparte auch überregional für Anerkennung gesorgt, sei es in der Fachpresse oder bei umjubelten Gastspielen wie etwa mit ,Clockwork Orange` bei den Landesbühnentagen im Frühjahr 2013", sagte Rieger und fügte an: "Wir verlieren einen leidenschaftlichen Theatermenschen, dessen Herzlichkeit und Humor uns genauso fehlen werden wie seine Begabung, sich und uns alle immer von Neuem für seine künstlerischen Ideen zu begeistern."

Das Ensemble sei froh, dass Jarek - wie ihn Freunde nannten - sich vom Krankenbett aus am Erfolg der noch von ihm begonnenen Giselle-Inszenierung freute. "In vielen Telefonaten haben wir Pläne bis zur übernächsten Spielzeit geschmiedet", so Rieger. Mit der Neueinstudierung seines ersten Dom-Balletts "Die erste Schuld" für die Domfestspiele wird das Haus nun Abschied nehmen "von einem großen Künstler und wunderbaren Menschen".

Als "großen Verlust" bezeichnete Oberbürgermeister Andreas Henke (Linke) den Tod Jurasz`. Henke, ehrenamtlicher Geschäftsführer des Theaterzweckverbandes, erinnerte daran, dass "seine Choreographien bei aller Ernsthaftigkeit stets eine große Leichtigkeit" hatten. Henkes Beileid gelte Familie, Freunden und Mitarbeitern.