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Zur heutigen Eröffnung ein Gedenken an Jaroslaw Jurasz Freud` und Trauer bei Domfestspielen

Von Jürgen Meusel und Dennis Lotzmann 13.06.2014, 01:13

Mit dem Ballett-Stück "Die erste Schuld" eröffnet das Ensemble des Nordharzer Städtebundtheaters am heutigen Abend die diesjährigen Halberstädter Domfestspiele. Bis zum Sonntag rückt der Sankt-Stephanus-Dom in den Mittelpunkt.

Halberstadt l Freud` und Trauer liegen bei den diesjährigen Halberstädter Domfestspielen dicht beieinander. Gleich zum Auftakt der Veranstaltung rücken die Akteure des Nordharzer Städtebundtheaters noch einmal die Erinnerung an ihren Mitte Mai verstorbenen Ballettmeister Jaroslaw Jurasz in den Fokus. Nicht nur mit einem Gedenken an den beliebten Theatermann, sondern mit einer Inszenierung, die noch aus der Feder von Jurasz stammt. Das Ballettstück "Die erste Schuld", das 2004 in Halberstadt Premiere hatte, erlebt seine Wiederaufführung.

Das Nordharzer Städtebundtheater würdigt damit nicht nur das Wirken des langjährigen Ballettmeisters, sondern reagiert zugleich auf dessen Tod. Ursprünglich wollte der nimmermüde Künstler bis zu den diesjährigen Domfestspielen ein neues Stück aus der Taufe heben - dafür bliebt ihm jedoch nicht mehr die Zeit. Deshalb übernahm die damals ins Stück einbezogene Tänzerin Gabriellla Gilardi nun das Zepter als Choreografin und bereitet die Wiederaufführung von Jurasz` Erbe vor.

Das Stück, das heute um 19.30 Uhr aufgeführt wird, ist eine Auseinandersetzung mit der biblischen Schöpfungsgeschichte bis hin zum Brudermord Kains an Abel.

Die von der Volksstimme präsentierten Domfestspiele werden am morgigen Sonnabend um 18 Uhr mit einem Oratorium fortgesetzt. Inspiriert von den Halberstädter Teppichen hat Thomas König die Komposition "Paramenta magnifica" für Chor, Orgel und Orchester geschaffen, in der sich Romanik und Moderne begegnen. Die Arbeit wurde von der Kunststiftung des Landes Sachsen-Anhalt und dem Kloster Bergesche Stiftung gefördert.

Wer bereits vor dem Konzert mehr über die Komposition und die romanischen Bildteppiche erfahren will, ist um 16 Uhr zu einer Domschatz-Sonderführung mit Thomas König und Claudia Wyludda willkommen.

Anschließend werden ab 18 Uhr Werke von Johannes Brahms und jenes von Thomas König zu Gehör gebracht. Unter der Leitung von Domkantor Claus-Erhard Heinrich konzertieren die Kantoreien Halberstadt und Wernigerode sowie das Mitteldeutsche Kammerorchester. Mit dabei sind die Sopranistin Ute Selbig und Dirk Schmidt (Bass).

Der dritte Festspieltag wird um 10 Uhr mit einem Festgottesdienst eröffnet. Anschließend wird um 11.15 Uhr am Westportal des Doms zu einem Spaziergang zum längsten Musikstück der Welt im Burchardikloster eingeladen. Dort gibt es eine Führung zum John-Cage-Orgel-Kunst-Projekt.

Mit einem Orchesterkonzert mit Werken von Claude Debussy und Camille Saint-Saens wird am Sonntag um 18 Uhr musikalisch das Finale der Domfestspiele eingeläutet.

Weitere Informationen unter www.harztheater.de/domfest; Tickets unter (03 91) 5 99 97 00 oder (03941) 69 65 65.