1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Halberstadt
  6. >
  7. Land behält Lückenschluss bei Quedlinburg im Blick

Ortsumfahrung der Welterbestadt soll bis 2017 fertiggestellt werden / Zwei Bauabschnitte sind noch offen Land behält Lückenschluss bei Quedlinburg im Blick

Von Dennis Lotzmann 30.07.2014, 03:16

Quedlinburg l Der noch offene Lückenschluss der Ortsumfahrung Quedlinburg wird frühestens im Jahr 2017 geschlossen. Das geht aus einer Antwort der Landesregierung auf eine Anfrage des SPD-Landtagsabgeordneten Andreas Steppuhn hervor. Gegenwärtig werde die Ausführungsplanung für den zweiten und dritten Bauabschnitt der Ortsumgehung Quedlinburg - Landesstraße 66 - vorbereitet, hieß es aus Magdeburg.

Dreh- und Angelpunkt für den Bau der noch offenen rund 5,8 Kilometer sind in erster Linie fehlende finanzielle Mittel. Das Land veranschlagt für Planung und Bau der restlichen beiden Abschnitte der Ortsumgehung rund acht Millionen Euro, sagte eine Sprecherin des Verkehrsministeriums.

Mit dem zweiten und dritten Bauabschnitt wird der südöstlich um Quedlinburg herum verlaufende Ortsumgehungsring komplettiert. Seit Mitte 2011 ist lediglich die Spange von der vierspurigen B 6 bis zur früheren B 6 (heute Landesstraße 85) und von dort weiter bis zur Gernröder Chaussee (Landesstraße 242) fertiggestellt. In diesen Abschnitt investierte das Land rund zehn Millionen Euro.

Vom bisherigen Endpunkt am Kreisel Gernröder Chaussee soll die Umfahrung später südlich von Quarmbeck zur L 239 und von dort weiter bis zur Landesstraße 92 bei Neinstedt geführt werden. Dabei muss auch die Bahnstrecke der Selketalbahn gequert werden. Letztlich erhalten so auch Thale und das Bodetal eine zweite Anbindung an die Nordharz-Schnellstraße B 6. Diese soll in den nächsten Jahren zur Autobahn aufgestuft werden.

Auf Steppuhns Anfrage hin teilte Verkehrsminister Thomas Webel (CDU) mit, dass beabsichtigt sei, die Ausführungsplanung und die Ausschreibungsunterlagen dafür im zweiten Halbjahr 2015 abzuschließen.

"Dies bedeutet", so Steppuhn, "dass mit einem Baubeginn frühestens im Jahr 2016 zu rechnen ist. Bei einer veranschlagten Bauzeit von etwa eineinhalb Jahren könnte eine Realisierung bis zum Jahr 2017 erfolgen. Allerdings müssten die entsprechenden finanziellen Mittel für Planung, Ausschreibung und erste Bauarbeiten zumindest teilweise noch im Doppelhaushalt für die Jahre 2015/2016 eingestellt werden. "Der größte Brocken wird sich wohl erst im Haushalt des Jahres 2017 wiederfinden", so der SPD-Politiker.

Erfreut zeigt sich Steppuhn über die grundsätzliche Position des Landes zur Ortsumgehung: Das Land habe klargestellt, dass die Fertigstellung der Quedlinburger Entlastungsstraße weiter Bestandteil der mittelfristigen Planung sei und mit Haushaltsmitteln des Landes erfolgen soll.

Damit, schlussfolgert Steppuhn, dürften alle Gedankenspiele über eine anderweitige Finanzierung ad acta gelegt werden. Aufgrund der fehlenden finanziellen Mittel beim Land hatten Lokalpolitiker in Quedlinburg auch die Idee, die Straße als Gewerbegebietsanbindung kommunal zu finanzieren, ins Spiel gebracht. Ein Vorstoß, dem mit Blick auf die finanziellen Möglichkeiten der überschuldeten Stadt Quedlinburg von Anfang an kaum Chancen gegeben worden waren.