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Wohltäterbrunnen auf dem Marktplatz steht ohne Spitze da

Randalierer brechen Stahlgussaufbau ab. Fachfirma muss Schaden beheben. Polizei bittet um Hinweise zur Tätersuche.

Von Katrin Schröder und Dennis Lotzmann 31.07.2014, 09:35

Wernigerode l Empörung in Wernigerode. Kein Wunder, denn eines der Wahrzeichen der Stadt ist von Randalierern massiv beschädigt worden. In der Nacht zu Donnerstag haben Unbekannte die Spitze des Wohltäterbrunnens auf dem Marktplatz abgerissen. Laut Polizei müssen die Täter auf den Brunnen geklettert sein, wo sie mit Gewalt am Aufbau aus Stahlguss rissen. Der Schaden wurde am frühen Morgen entdeckt, die Brunnenspitze in der Nähe auf dem Kopfsteinpflaster gefunden.

Die Polizeibeamten hatten die Spitze zunächst von der Spurensicherung untersuchen lassen, sie aber am frühen Donnerstagnachmittag der Stadtverwaltung zurückgegeben. Im Bauhof ist der Schaden bereits begutachtet worden. Beide Elemente, das Unterteil und die Kreuzblume, bestehen aus Stahlguß. Offenbar rissen die Täter die verschraubten Teile gewaltsam aus den Verankerungen und verursachten erhebliche Schäden.

"Die Spitze ist so stark in Mitleidenschaft gezogen worden, dass unsere Mitarbeiter sie nicht selbst reparieren können", erklärt Stadtsprecher Andreas Meling. Der Auftrag sei an eine Fachfirma vergeben worden. Der Schaden lasse sich noch nicht beziffern. Die Polizei schätzt ihn auf mehrere hundert Euro.

Bisher gibt es keine Hinweise darauf, wer die Übeltäter sein könnten. "Wir sind sehr daran interessiert, das herauszufinden", sagt Stadtsprecher Meling. Wer etwas gesehen hat, möge sich unter Telefon 03943 65 30 an das Revierkommissariat Wernigerode oder jede andere Polizeidienststelle wenden. Die auf den Markt gerichtete Webcam nütze bei der Suche nichts: Ihre Bilder werden nicht aufgezeichnet.

Der Wohltäterbrunnen erinnert an Helfer, Gönner und Retter der Harzstadt. Dafür sind Tafeln mit Namensinschriften in den Brunnen eingelassen. Mit einer der Plaketten wird an Oberst Gustav Petri erinnert. Petri war 1945 erschossen worden, weil er sich dem Befehl, Wernigerode gegen die heranrückenden Alliierten zu verteidigen, widersetzte.