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Galt der Anschlag dem Rotlichtmilieu? Sprengsatz verwüstet Mehrfamilienhaus

Bei der Explosion eines Sprengsatzes ist in der Nacht zum Donnerstag in
Halberstadt ein Mehrfamilienhaus verwüstet worden. Personen wurden nach
Polizeiangaben nicht verletzt. Möglicherweise galt der Anschlag dem
Rotlichtmilieu.

Von Regina Urbat und Dennis Lotzmann 28.08.2014, 08:58

Halberstadt l Unbekannte haben in der Nacht zum Donnerstag gegen 0.45 Uhr in einem Haus in der Rosa-Luxemburg-Straße in Halberstadt einen Sprengsatz gezündet. Bei der Detonation im Hausflur des Erdgeschosses entstand hoher Sachschaden. Durch die Wucht der Explosion seien die Haustüren, Fensterscheiben des Hausflurs und sechs Wohnungstüren auf verschiedenen Etagen beschädigt worden sagte ein Polizeisprecher. Personen seien nicht verletzt worden. Vor Ort ein Bild der Verwüstung: Die Glassplitter wurden bei der massiven Detonation bis auf die gegenüberliegende Straßenseite geschleudert. Über Details der bisherigen Erkenntnisse hüllt sich die Polizei bislang in Schweigen.

Anwohner und Nachbarn berichteten gegenüber der Volksstimme davon, dass in dem Mehrfamilienhaus offenbar auch Personen aus der Rockerszene sowie dem Rotlichtmilieu leben. Ob möglicherweise ihnen der Anschlag gegolten hat, ist unklar. Nach Volksstimme-Recherchen wird offenbar mindestens eine Wohnung in dem Mehrfamilienhaus als Bordell genutzt.

Zu Informationen, wonach vor dem Haus ein zweiter, nicht detonierter Sprengsatz gefunden wurde, gab es seitens der Polizei bislang keinen Kommentar. Laut Polizei ist gegenwärtig unklar, ob der oder die Täter gewaltsam in das Haus eindrangen.

Anwohner berichteten von einem sagenharten Knall, der sie um 0.47 Uhr aus dem Schlaf gerissen habe. Die Druckwelle sei extrem gewesen und habe zahlreiche Türen und Fenster beschädigt. Das könnte dafür sprechen, dass Profis mit einem professionellen Sprengkörper am Werk waren.

Die betroffenen Wohnungen in dem Mehrfamilienhaus sind laut Polizei weiter bewohnbar. Die genaue Zahl der Wohnungen ist unklar - offenbar sind acht bis zwölf Wohnungen vermietet.